Tennis-Gala im Duell der Giganten Nadal demütigt Federer in Melbourne
24.01.2014, 14:11 Uhr
Tennisroboter: Rafael Nadal spielte gegen Federer gnadenlos gut.
(Foto: REUTERS)
Nach einer Demonstration seiner Stärke zieht Rafael Nadal ins Finale der Australian Open ein. Im Klassiker gegen Roger Federer fertigt er seinen ewigen Rivalen gnadenlos ab - und hat nun die Chance, Tennisgeschichte zu schreiben.
Rafael Nadal hat seinen großen Rivalen Roger Federer mit einer brillanten Vorstellung auf den Boden der Tennis-Realität zurückgeholt. Der spanische Weltranglisten-Erste dominierte die 33. Ausgabe des ewig jungen Klassikers nach Belieben und steht im Finale der Australian Open in Melbourne. Dort trifft Nadal am Sonntag (9.30 Uhr MEZ) auf Federers Landsmann Stanislas Wawrinka.
"Heute Abend habe ich das beste Match im gesamten Turnier gespielt", sagte Nadal, der sich wie immer nach seinen Siegen über Federer als demütiger Gewinner zeigte: "Es ist immer sehr speziell, sehr emotional, wenn ich gegen Roger spiele. Es ist eine Ehre, in der gleichen Liga zu sein wie er."
Nadal frustrierend stark

Von der Leichtigkeit, mit der Federer ins Halbfinale spaziert war, war gegen Nadal nichts mehr zu sehen.
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Federer erkannte Nadals Überlegenheit neidlos an. "Rafa war stark, wie so oft gegen mich. Er hat kaum Fehler gemacht. Frustrierend war, dass ich mir so wenig Chancen bei seinem Aufschlag erarbeitet habe", sagte der Schweizer: "Wenn man in Führung geht, kann man freier aufspielen. Ich habe einige Sachen probiert, aber Rafa hat gut dagegen gehalten."
Nur 2:24 Stunden brauchte Nadal, um die Machtverhältnisse im Herrentennis zu untermauern. Beim 7:6 (7:4), 6:3, 6:3 ließ der 27-Jährige Federer kaum eine Chance. Die 16.000 Zuschauer in der Rod-Laver-Arena sahen trotz einer beherzten Vorstellung des Schweizers einen Klassenunterschied, den vor dem Match kaum jemand erwartet hatte.
Zu leichtfüßig war Federer zuvor ins Halbfinale marschiert, hatte Jo-Wilfried Tsonga und Wimbledonsieger Andy Murray geschlagen und dabei teilweise herausragendes Angriffstennis gezeigt. Doch Nadal ist für Federer stets ein anderes Kaliber gewesen, die ultimative Herausforderung für den Rekordmann aus Basel.
Eintrag in Rekordbücher winkt
Auch diesmal zeigte der Spanier keine Schwäche gegen den Schweizer und triumphierte im 33. Duell bereits zum 23. Mal. Der Mallorquiner ließ sich selbst von seiner schmerzhaften Handverletzung nicht beeindrucken. Als die offene Blase auf der Videoleinwand gezeigt wurde, stöhnte das gesamte Stadion auf. Nadal verzog bei der Behandlung nicht einmal das Gesicht.
Im Finale gegen Federers Landsmann Wawrinka ist Nadal am Sonntag haushoher Favorit. In zwölf Partien gegen den Finaldebütanten hat der Spanier keinen einzigen Satz abgegeben. Als erster Spieler der Open Era (seit 1968) könnte Nadal am Sonntag alle Grand-Slam-Turniere zwei Mal gewonnen haben und mit seinem 14. Titel mit Pete Sampras gleichziehen. Da passt es perfekt, dass der Amerikaner dem Sieger den Pokal überreichen wird.
Quelle: ntv.de, cwo/sid