Finale der US Open Nadal duelliert Djokovic
12.09.2010, 11:07 UhrNovak Djokovic siegt im Halbfinale der US Open gegen Roger Federer in fünf Sätzen und zieht ins Finale ein. Nach einem hochklassigen und ausgeglichenen Match gewann der Serbe erstmals seit 2007 ein Duell mit Federer. Im Endspiel wartet nun Rafael Nadal.
Der "King von Queens" ist endgültig vom Thron gestürzt. Roger Federers sechsjährige Vorherrschaft in Flushing Meadows hat ein spektakuläres Ende gefunden. In einem mitreißenden Fünf-Satz-Krimi über 3:43 Stunden unterlag der Schweizer im Halbfinale dem Serben Novak Djokovic - obwohl er im fünften Durchgang beim Stand von 5:4 zwei Matchbälle hatte. "Ich habe in diesem Jahr bereits einige Spiele verloren, in denen ich Matchbälle hatte. Am Ende fühlst du dich nur leer, weil du alles versucht hast", meinte der 29-Jährige konsterniert nach dem 7:5, 1:6, 7:5, 2:6, 5:7.
Sein Dauerrivale Rafael Nadal hatte zuvor seinen Teil zum sehnlichst erwarteten Endspiel-Showdown geleistet und war durch einen glatten Drei-Satz-Sieg gegen Michail Juschni aus Russland erstmals ins Finale von Flushing Meadows eingezogen. Mehr als 23.000 Zuschauer wollten anschließend Zeuge werden, wie Federer nachzieht. Seit 2007 hatte er jedes Jahr gegen Djokovic gespielt und jedes Mal gewonnen. Und als der Schweizer den ersten Satz für sich entschied, begannen auf der Pressekonferenz die ersten Medienvertreter Nadal bereits nach seinen Chancen für das Traumfinale zu befragen.
"Es gibt keine Unentschieden"
Djokovic spielte im Tennis-Tempel groß auf und letztlich den Spaßverderber. "Es gibt keine Unentschieden in unserem Sport. Es war eine schwere Situation für uns beide und einer musste gewinnen. Ich denke, ich habe gut gespielt und hätte es verdient, im Finale zu stehen", meinte Federer nach dem hochklassigen und absolut ausgeglichenen Match.
Es sei "keine schöne Sache, trotz Matchball zu verlieren", fügte er hinzu. Allerdings sei diese Niederlage nicht so schmerzhaft wie ein verlorenes Finale. Die sechste Schlappe im 16. Duell mit Djokovic werde ihn motivieren, hart zu trainieren, um es bald wieder in ein Grand-Slam-Finale zu schaffen. Denn das habe er jetzt bereits zum dritten Mal verpasst, meinte der Weltranglisten-Zweite selbstkritisch.
Bei den Australien Open hatte Federer noch seinen 16. Grand-Slam- Titel gewonnen, anschließend war in Paris und Wimbledon jeweils das Viertelfinale Endstation. Selbstzweifel kommen ihm deshalb jedoch nicht. "Ich kann immer noch mit der neuen Generation mithalten, das ist kein Problem für mich", betonte der 29-Jährige demonstrativ. Das "Prinzenduell" zwischen den fünf bzw. sechs Jahre jüngeren Nadal und Djokovic wollte sich der gestürzte König von Queens nicht anschauen. Stattdessen plante Federer, die Zeit mit seinen 14 Monate alten Zwillingstöchtern verbringen.
Quelle: ntv.de, dpa