Sport

Auf der Psycho-Bremse Nadine Müller nur Achte

Der Sieg beim Diskuswerfen war teilweise hart umkämpft.

Der Sieg beim Diskuswerfen war teilweise hart umkämpft.

(Foto: REUTERS)

Beim Griff nach dem Gold haben Nadine Müller die Nerven versagt. Ihr Scheitern als Achte im Diskus-Finale war am zweiten EM-Tag von Barcelona ein schmerzhafter Tiefschlag für Deutschlands Leichtathleten. Diese müssen nun am Donnerstag im Speerwurf auf die erste Medaille durch die Olympiadritte Christina Obergföll hoffen. Denn Stunden vor Nadine Müller (Halle/Saale) hatte schon die über sich hinaus wachsende Melanie Seeger (Potsdam) als Vierte im 20-km-Gehen Bronze um elf Sekunden verpasst.

"Ich hatte schwere Beine, bin nie richtig in den Wettkampf gekommen. Der Wind war sehr schwierig, es war manchmal böig. Es hatte einfach nicht sollen sein. Aber ich stecke jetzt nicht den Kopf in den Sand, nächstes Jahr bei der WM werde ich wieder angreifen", sagte Nadine Müller.

Befreiungswurf bleibt aus

Müller, Weltranglisten-Erste mit 67,78 m, zeigte von Beginn an Nerven bei ihrem ersten großen Medaillenwettstreit als Favoritin. Schwachen 57,78 m zum Auftakt folgten zwei noch stärker verunglückte Würfe. "Ihre Beine sind das Problem", erkannte Trainer Peter Sack, der frühere 21-m-Kugelstoßer. Doch Korrekturversuche halfen nicht, erstmal das Glück: Als Achte und Letzte zog die 24 Jahre alte WM-Sechste gerade noch in den Endkampf ein.

Doch statt befreit zu sein von einer Last, konnte die 1,93 m lange Blondine mit einer Spannweite von 2,06 m die Psycho-Bremse nicht lösen. Zwei blamablen 56-m-Würfen folgte zum Schluss statt des Befreiungsschlags noch ein ungültiger Versuch. Damit war die Frau, die Nummer eins des Kontinents werden wollte, nur zweitbeste Deutsche direkt hinter Sabine Rumpf (LG Goldener Grund/Selters), die wenigstens 58,89 m zu Stande brachte. Beide mussten zusehen, wie die Kroatin Sandra Perkovic, mit 20 Jahren die jüngste Finalistin, mit 64,67 m im letzten Versuch überraschend Gold gewann. Silber ging mit 63,48 m an die Rumänin Nicoleta Grasu, Bronze mit 62,37 m an die Polin Joanna Wisniewska.

Quelle: ntv.de, sid

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