Doping beim Dressurreiten Neuer Vorwurf gegen Werth
26.06.2009, 15:54 UhrDie fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth aus Rheinberg muss sich nach dem Doping-Fall bei ihrem Pferd Whisper neuerlicher Anschuldigungen erwehren. Angeblich soll der zehn Jahre alte Wallach nach Einschätzung von Tierärzten wegen einer Nervenerkrankung generell sportuntauglich gewesen sein und hätte im Wettkampf nicht eingesetzt werden dürfen.
"Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber", sagte Generalsekretär Soenke Lauterbach von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN: "Isabell Werth sagt, dass er fit genug sei. Andere Tierärzte waren der Auffassung, dass es nicht so sei", sagte Lauterbach dem SID und bekräftigte damit eigene Aussagen gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Sollte das Pferd tatsächlich als "not fit to compete" eingestuft werden, droht aber zunächst keine härtere Bestrafung. "Das fällt alles in die Ermittlungen des FEI-Tribunals", so Lauterbach. Das Verfahren soll in der kommenden Woche eröffnet werden. Die Kritk, Lauterbach habe durch seine Aussagen die Situation für Werth erschwert, anstatt sich schützend vor sie zu stellen, wies der Generalsekretär zurück. "Das ist für uns alle ein schlimmer Fall. Ich sehe den Vorgang sachlich."
Bereits bei den deutschen Meisterschaften in Balve vor zwei Wochen war es zwischen Werth und Lauterbach zu Meinungsverschiedenheiten gekommen. Werth hatte kritisiert, dass der Verband eine externe Doping-Kommission einsetze, obwohl die FN hochbezahlte Herren in ihren Reihen habe. Lauterbach hatte die Kritik zurückgewiesen. Am Mittwoch hatte Werth zugegeben, dass ihr Wallach mit dem verbotenen Medikament Modecate behandelt worden war, weil es unter der Zitterkrankheit ("Shivering Syndrom") leide. Das in Modecate enthaltene Beruhigungsmittel Fluphenazin steht auf der Doping-Liste. Werth muss mit einer Strafe bis zu zwei Jahren rechnen.
Quelle: ntv.de, sid