Sprintsieg statt Schieß-Blackout Neuner triumphiert in Antholz
19.01.2012, 16:58 Uhr
Nach dem Sprint von Antholz stand Biathletin Magdalena Neuner im Weltcup zum 29. Mal ganz oben auf dem Treppchen.
(Foto: AP)
Die peinlichen Fehlschüsse sind abgehakt. Beim Sprintrennen im österreichischen Antholz präsentiert sich Biathlon-Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner in Bestform und feiert jenen 29. Weltcup-Sieg, den sie in Nove Mesto noch leichtfertig verschenkt hatte. Auch Neuners Teamkolleginnen überzeugen.
Magdalena Neuner war bei der letzten Rückkehr auf ihre Lieblingsstrecke in Antholz wieder einmal die Beste. Die Biathlon-Rekordweltmeisterin lief im Sprint über 7,5 Kilometer die Konkurrenz trotz einer Strafrunde in Grund und Boden. Der Lohn ihrer tollen Leistung: Weltcupsieg Nummer 29 und der Ausbau der Gesamtführung. "Ich muss oft an die WM 2007 denken, das ist einfach ein gutes Pflaster für mich", sagte die zweimalige Olympiasiegerin nach ihrem fünften Saisonsieg mit einem Lächeln.
In ihrem letzten Weltcup-Winter richtete die 24-Jährige gleich die nächste Kampfansage an ihre Kontrahentinnen: "Die 30 machen wir schon noch voll." Im Ziel hatte Neuner 17,5 Sekunden Vorsprung auf die fehlerfrei gebliebene Finnin Kaisa Mäkäräinen. Darja Domratschewa aus Weißrussland lag mit zwei Schießfehlern 30,5 Sekunden hinter der Siegerin.
Starke Teamleistung
Auch die anderen deutschen Starterinnen konnten in dem auf 1600 Metern Höhe gelegenen Antholzer Tal starke Ergebnisse abliefern. Tina Bachmann (1) kam als Neunte ins Ziel, Franziska Hildebrand (0) wurde Zwölfte. Miriam Gössner (2) erfüllte als 15. endgültig die WM-Norm. "Das ist mein bestes Schießergebnis hier, ich bin zufrieden. Aber ich komme mit der Höhe nicht ganz so gut zurecht", sagte Bachmann. So ging es auch Miriam Gössner: "Ich brauche immer ein paar Tage zum Akklimatisieren. Die zwei Fehler waren unnötig und ärgern mich ein bisschen."
Andrea Henkel musste wegen einer Fußentzündung dagegen pausieren. Ob sie im Massenstart-Wettkampf wieder dabei sein wird, wird sich zeigen. "Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme", sagte sie. "Ob ich am Sonntag starte, wird am Samstag entschieden."
Neuner betreibt
An dem Ort, wo sie vor 1815 Tagen den ersten von mittlerweile zehn WM-Titel gewann, zeigte Madgalena Neuner außerdem, wie schnell sie Tiefschläge wegstecken kann. Denn vor nur vier Tagen war sie noch im Tal der Tränen. In Nove Mesto hatte sie klar in Führung auf die falschen Scheiben geschossen und durch das "Crossfire" einen Erfolg verschenkt. Auch beim Weltcup in Oberhof hatte sie nach ihrem Staffel-Malheur mit vier Strafrunden anschließend den Sprint gewonnen.
"Läuferisch bin ich super drauf, deswegen habe ich mich nach meinem Fehler auch nicht verrückt gemacht", berichtete die 24-Jährige nach dem Zieleinlauf. Sie lieferte nach Domratschewa die zweitbeste Laufzeit ab. Nur der letzte ihrer zehn Schuss ging knapp daneben. "Ich wollte eigentlich die Null haben, aber ich will nicht unzufrieden sein", meinte Neuner.
Abschied in Ruhpolding
Am 18. März wird sie in Chanty-Mansijsk beim Weltcup-Finale ihr letztes Biathlon-Rennen bestreiten. In Antholz steht am Samstag noch die Staffel auf dem Programm, ehe es am Sonntag nach dem Massenstart auch in der Südtirol-Arena heißt: Pfiati!
Mit Michael Greis wird am Freitag im Männer-Sprint (13.30 Uhr) ein prägendes Gesicht wieder in den Weltcup zurückkehren. Der dreimalige Turin-Olympiasieger Greis musste im Sommer eine sechswöchige Verletzungspause einlegen und hat auf die ersten Weltcup-Rennen im neuen Jahr verzichtet. Er wollte Kraft für die Heim-WM im März in Ruhpolding tanken.
Quelle: ntv.de, dpa