Biathlon-Festspiele in Oberhof Neuner und Birnbacher siegen
08.01.2012, 14:51 Uhr
Nach ihrem Oberhofer Staffel-Fiasko feierte Magdalena Neuner in den Einzelrennen zwei überzeugende Siege.
(Foto: dpa)
Vier Einzelrennen, vier Siege: Magdalena Neuner und Andreas Birnbacher lassen das deutsche Staffel-Fiasko in Oberhof endgültig vergessen und bescheren den deutschen Biathleten mit ihren Erfolgen im Massenstart einen glanzvollen Abschluss. Die Heim-WM in Ruhpolding kann kommen.
Den deutschen Biathleten ist der Testlauf für den Saison-Höhepunkt bravoröus geglückt. Mit den Massenstartsiegen durch Magdalena Neuner und Andreas Birnbacher beim Biathlon-Volksfest in Oberhof krönten die Skijäger ein grandioses Weltcup-Wochenende. Dieses hatten Rekord-Weltmeisterin Neuner und Arnd Peiffer mit ihren Erfolgen im Sprint eingeläutet. Auch Andrea Henkel als Massenstart-Dritte kommt 52 Tage vor dem Start des Saisonhöhepunktes in Ruhpolding immer besser in Schwung.
Nur wenige Woche vor dem finalen Highlight ihrer glanzvollen Karriere spielte Neuner, die am 5. Januar 2007 in Oberhof ihren ersten Weltcupsieg geschafft hatte, mit der Konkurrenz. Nachdem sie noch in der Staffel mit vier Strafrunden für einen Blackout gesorgt hatte, war sie in den Einzelrennen nicht zu stoppen. Im Sprint brillierte sie mit fehlerfreiem Schießen, im Massenstart flog sie über die 12,5 Kilometer und ließ trotz dreier Strafrunden die Norwegerin Tora Berger und Andrea Henkel hinter sich. "Toll, dass ich mich hier, wo ich meinen ersten Weltcupsieg gefeiert habe, mit einem Sieg verabschiede. Das war mein Plan und der ist aufgegangen", sagte die Rekord-Weltmeisterin nach ihrem 28. Weltcuperfolg.
Vorgeschmack auf die WM
Auch Birnbacher und Peiffer zeigten, dass sie mit dem hohen Erwartungsdruck umgehen können. Denn Oberhof ist mit seinen insgesamt 100.000 Zuschauern, deren ohrenbetäubendem Lärm und immensen Ansprüchen ein Vorgeschmack auf Ruhpolding. "Oberhof kann man schon mit der WM vergleichen", meinte Birnbacher, der als einziger der 30 Starter ohne Schießfehler blieb und damit die Grundlage für seinen zweiten Saisonerfolg legte. Auf dem Tippzettel für einen Sieg hatte er sich selbst nicht. "Ich weiß gar nicht, wie das passiert ist. Ich habe mich vor dem Start relativ schlecht gefühlt, das ist sensationell", jubelte der 30-Jährige. In die Top Ten lief zudem Sprintsieger Peiffer (2 Fehler) als Siebter, Michael Rösch (1) wurde Elfter.
Auch Andrea Henkels Formkurve zeigt nach oben. Nach Platz fünf im Sprint schaffte sie am Sonntag erstmals in dieser Saison den Sprung auf das Podest. "Ich bin ganz froh, dass es endlich geklappt hat und hoffe ich, dass ich jetzt noch besser im Schwung komme", sagte die 34 Jahre alte Olympiasiegerin, die zuvor für eine gute Nachricht im deutschen Frauen-Team gesorgt hatte. Die Thüringerin setzt ihre Karriere bis zu den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi fort und wird nach dem angekündigten Rücktritt Neuners in der kommenden Saison die unumstrittene Führungspersönlichkeit im Team.
Quelle: ntv.de, dpa