Keine Medaille im Einzel Deutsches NoKo-Talent beendet WM tieftraurig
02.03.2025, 20:42 Uhr
Nathalie Armbruster suchte anschließend Trost bei ihren Eltern.
(Foto: dpa)
Drei Weltcuprennen gewinnt Nathalie Armbruster in dieser Saison, reist als Medaillenkandidatin zur WM. Doch in Trondheim kann die 19-Jährige an diese Erfolge nicht anknüpfen. Auch die anderen Deutschen verpassen in der Nordischen Kombination die Plätze auf dem Podest.
Nathalie Armbruster war den Tränen nah, Jenny Nowak lag völlig ausgepumpt im pitschnassen Schnee: Im Dauerregen von Trondheim haben die deutschen Kombiniererinnen auch im letzten Rennen der WM die erhoffte Einzel-Medaille verpasst. "Es ist natürlich traurig, dass so etwas bei einer Weltmeisterschaft passiert", sagte die als Mitfavoritin gestartete Armbruster nach Rang acht zum Abschluss.
Während Titelverteidigerin Gyda Westvold Hansen aus Norwegen ihr drittes Gold in Folge holte, hatte die im Gesamtweltcup führende Armbruster schon auf der Schanze mit 87,0 Metern und Rang 20 alle Chancen verspielt. Nowak durfte immerhin kurz von Bronze träumen, doch nach einem starken Rennen fehlten der ehemaligen Junioren-Weltmeisterin auf Rang fünf 33,6 Sekunden zum Podest.
Vor allem Armbruster hatte sich nach drei Saisonsiegen deutlich mehr von der WM versprochen als "nur" Silber im Mixed-Team. Nach der Enttäuschung auf der Schanze suchte die 19-Jährige dann auch Trost bei ihren Eltern. "Dieser Rückhalt ist mir wichtig. Denen ist mein Ergebnis im Endeffekt egal, weil die mich nicht über den Sport definieren", sagte die Schülerin.
"Hatte mich eigentlich auf WM gefreut"
Im letzten großen Auftritt bis zur WM 2027 machten die Kombiniererinnen noch einmal Werbung für ihren Sport. So ging die Norwegerin Ingrid Laate mit einem riesigen Vorsprung von 50 Sekunden auf den Rest des Feldes in die Loipe, wurde dort aber noch geschluckt und am Ende Vierte. Silber ging an Ida Marie Hagen aus Norwegen vor der Österreicherin Lisa Hirner.
Auch dahinter war das Niveau hoch, Armbruster und Co. dürfen daher weiter auf eine Aufnahme in das Olympische Programm für 2030 hoffen. Der Skiweltverband FIS zeigte sich in Trondheim optimistisch. "Ich bin sehr sicher, dass das IOC die einzig richtige Entscheidung trifft und die Frauen aufnimmt - nicht nur für 2030, sondern auch darüber hinaus", sagte FIS-Renndirektor Lasse Ottesen.
Armbruster konnte das aber nur bedingt trösten. "Ich hatte mich eigentlich sehr auf diese WM gefreut. Natürlich wollte ich mehr, aber immerhin nehme ich Silber mit nach Hause. Diese Medaille kann uns keiner mehr nehmen", sagte sie. Im Massenstart war die Schwarzwälderin Sechste geworden.
Ein großes Ziel hat Armbruster indes noch: Als erste Deutsche kann sie den Gesamtweltcup gewinnen, derzeit ist ihre Führung komfortabel. "Das würde mir fast noch mehr bedeuten als eine WM, denn der Gesamtweltcup spricht für Konstanz", sagte sie. Kurz nach dem Saisonfinale am 15./16. März steht dann das Abitur an. Langweilig wird Armbruster also so schnell nicht.
Quelle: ntv.de, tsi/sid