Ironman auf Hawaii Nonplusultra für Masochisten
18.10.2002, 17:49 UhrDer Höllentrip durch das Paradies soll zum zweiten Mal nach 1997 auf dem Triathlon-Thron enden. Gleich fünf deutsche "Eisenmänner" melden beim legendären Ironman in Kailua-Kona auf Hawaii am Samstag (7.00 Uhr Ortszeit/19.00 Uhr MESZ) Siegambitionen an. Zum 26. Mal starten 1.597 Athleten aus 49 Ländern auf dem pazifischen Insel-Archipel beim berühmtesten Langstrecken-Triathlon der Welt. Den Siegern bei Männern und Frauen winkt jeweils das Rekordpreisgeld von rund 100.000 Euro - 30.000 mehr als im vergangenen Jahr.
"Das Geld hat für mich keine Bedeutung, ein Sieg auf Hawaii ist alles, was zählt", sagt Lothar Leder. Nach den beiden Erfolgen in diesem Jahr in Roth und Frankfurt am Main sieht sich der Darmstädter bei seinem elften Start auf Hawaii als "Minifavorit". "Ich fühle mich topfit. Irgendwann muss es klappen", sagt der 31-Jährige, der 1996 in Roth als erster Triathlet die magische Schallmauer von acht Stunden durchbrach. Zweimal stand Leder auf Hawaii jeweils als Dritter auf dem Treppchen, immer mit der besten Laufzeit.
An einen zweiten deutschen Erfolg im Triathlon-Mekka glaubt auch Thomas Hellriegel, 1997 Sieger beim historischen deutschen Dreifach-Triumph und im vergangenen Jahr Dritter. "Wir Deutschen sind noch immer eine Macht", sagt der 31-Jährige. Ob es für Hellriegel selbst noch einmal zum Sprung ganz nach vorn reicht, ist allerdings fraglich. In Roth jedenfalls war der Mann aus Bruchsal gegen Leder ohne Chance.
Die Konkurrenz über die Distanz von 3,8 Kilometer Schwimmen im Pazifischen Ozean, 180 Kilometer Rad fahren sowie 42,195 Kilometer Laufen durch die glühenden Lavafelder ist groß wie selten zuvor. Für den Rest sorgen die berüchtigten Witterungsbedingungen. Wo ansonsten frisch verheiratete Paare die Flitterwochen verbringen, erwarten die Triathleten in der Regel Temperaturen von weit über 30 Grad Celsius, eine Luftfeuchtigkeit von rund 90 Prozent und ein Wind wie aus dem Glutofen. In diesem Jahr sagen die Wetterfrösche zwar kühlere Temperaturen, dafür aber meterhohe Wellen voraus.
"Man muss Masochist sein, um hier zu starten", erzählt Hellriegel. Auch Leder kennt die Strapazen: "Bei meiner ersten Teilnahme hat der Magen rebelliert, ich habe mich übergeben und bin umgekippt."
Quelle: ntv.de