Torhüter wird zum Helden Norwegen folgt Frankreich ins WM-Finale
27.01.2017, 23:09 Uhr
So sehen Sieger aus: Norwegens Handballer nach dem Sieg
(Foto: picture alliance / Michel Euler/)
Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes erreicht Norwegen das Endspiel einer Handball-Weltmeisterschaft. Die Skandinavier brauchen gegen wendige Kroaten zwar lange, um ins Spiel zu kommen, machen in der Verlängerung dann aber alles richtig.
Norwegens Handballer haben ihren sensationellen Siegeszug fortgesetzt und erstmals ein WM-Finale erreicht. Der EM-Vierte bezwang im Halbfinale in Paris den zweimaligen Olympiasieger Kroatien mit 28:25 (22:22, 12:10) nach Verlängerung und fordert im Endspiel am Sonntag (17.30 Uhr) an gleicher Stelle Gastgeber und Titelverteidiger Frankreich heraus. Ex-Weltmeister Kroatien kämpft am Samstag (20.45 Uhr) gegen Slowenien um Bronze.
Bester Werfer beim Sieger war Kreisläufer Bjarte Myrhol mit sechs Toren. Umjubelter Held war aber Torhüter Torbjorn Bergerud, der in der Schlusssekunde der regulären Spielzeit beim Stand von 22:22 einen Siebenmeter von Zlatko Horvat parierte und sein Team damit in die Verlängerung rettete.
Nicht hochklassig, aber spannend
Die Norweger begannen in ihrem ersten WM-Halbfinale nervös und mussten 8:10 Minuten auf ihren ersten Treffer warten. Die Folge war ein 1:4-Rückstand (12.). Doch dank einer starken Abwehr kamen die Skandinavier besser ins Spiel und gingen nach einem Tempogegenstoß durch Rechtsaußen Kristian Björnsen von Bundesligist HSG Wetzlar erstmals in Führung (7:6/17.)
Die Kroaten, die in der Vorrunde gegen Europameister Deutschland chancenlos waren (21:28), verließen sich in der Offensive immer wieder auf die Ideen von Domagoj Duvnjak. Der Kieler traf entweder selbst oder setzte seine Mitspieler mit glänzenden Anspielen gekonnt in Szene.
Mit zunehmender Spieldauer stellten sich die Norweger aber immer besser auf Duvnjak ein, Kroatien hatte dadurch im Positionsangriff erhebliche Mühe. Björnsen schloss einen erneuten Tempogegenstoß nach Ballgewinn zur ersten Drei-Tore-Führung (11:8/26.) ab. Zu Beginn des zweiten Durchgangs erwischten wieder die Kroaten den besseren Start und kamen zum 12:12-Ausgleich (33.). In der Folge dominierten die Abwehrreihen, um jeden Treffer mussten beide Mannschaften hart kämpfen. Die Partie war nicht hochklassig, blieb aber spannend (20:20/53.). Horvat vergab per Siebenmeter die große Chance zum Sieg nach 60 Minuten. In der Verlängerung hatte Norwegen das bessere Ende für sich.
Quelle: ntv.de, jve/sid