Sport

Superstar mit sportlichem Makel Nowitzki fehlt ein NBA-Titel

Er hat Deutschland vor 13 Jahren verlassen und trotzdem kennt ihn hierzulande fast jeder. Dirk Nowitzki ist in den USA zur deutschen Ikone des Basketballs geworden. Bei den Dallas Mavericks ist er der unumstrittene Star und könnte seine NBA-Karriere in diesem Jahr mit dem Titel krönen.

Auf 21 Zähler brachte es Dirk Nowitzki gegen Washington.

Auf 21 Zähler brachte es Dirk Nowitzki gegen Washington.

(Foto: AP)

Müde und erschöpft stapft der 2,13-Meter-Riese in Richtung Umkleidekabine, umlagert von unzähligen Reportern. Aufreibende und harte 33 Minuten Spielzeit gegen die Washington Wizards stecken ihm in den Knochen. Es war ein knappes Spiel, das die Mavericks auch dank der Abgeklärtheit ihres Superstars Nowitzki mit 105:99 für sich entscheiden konnten. 21 Punkte erzielte der gebürtige Würzburger.

Obwohl es vom Papier her ein Auswärtsspiel war, jubelten viele der fast 20.000 Zuschauer dem blonden Schlacks zu, wenn er einen Korb warf. Deutsche Studenten, Praktikanten und sogar der deutsche Botschafter - sie alle waren gekommen, um eine wahre Sportgröße ihres Heimatlandes spielen zu sehen. So auch der 23-jährige Jens Döbbelin, der zurzeit ein Praktikum in Washington D.C. absolviert. "Ich schaue mir in Deutschland gelegentlich NBA-Spiele an, aber das heute hat wegen Nowitzki natürlich einen besonderen Reiz", sagt Döbbelin und verfolgt gebannt das Spielgeschehen.

Nur wenig später springt er auf und klatscht Beifall. "Dirkules", wie Nowitzki von seinen Fans oft genannt wird, hat einen Dreier geworfen und überall im weiten Rund stehen die Leute auf und applaudieren. Jens Döbbelin setzt sich wieder und genießt das Spiel in vollen Zügen. "Es ist schon beeindruckend wie der Dirk es geschafft hat, sich in dieser harten Liga zu behaupten. Und das über einen so langen Zeitraum, Respekt vor seinen Leistungen." Dem könnten die anderen Fans in der Halle wahrscheinlich nichts weiter hinzufügen.

Was fehlt, ist der Titel

Immer umringt von Journalisten: Dirk Nowitzki

Immer umringt von Journalisten: Dirk Nowitzki

(Foto: Tim Gräsing / n-tv)

Vor anderthalb Wochen, am 20. Februar, spielte Nowitzki im siegreichen All-Star-Team der Western Conference, in der die Teams aus dem Westen der USA zusammengefasst sind. Es war bereits seine zehnte Nominierung. Ein deutliches Zeichen für seine Anerkennung in den USA. Mittlerweile ist er auch der erfolgreichste Schütze der Dallas Mavericks und gilt ohnehin als einer der besten Europäer, die je in den Vereinigten Staaten Basketball gespielt haben. Allerdings war er auch diesmal "nur" als Ersatzspieler nominiert. Der Liebling der Fans ist noch nicht.

Viele Experten vertreten die Meinung, dass dem Power Forward der Dallas Mavericks noch eine entscheidende Sache fehlt, um ein ganz Großer zu werden: Der NBA-Titel. Dieses Unterfangen soll möglichst schon in dieser Saison gelingen. Bis jetzt zumindest sind die Mavericks auf einem guten Weg. 43 Siege bei nur 16 Niederlagen stehen im bisherigen Saisonverlauf zu Buche. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Das sieht auch Dirk Nowitzki ähnlich: "Ich glaube, dass wir in dieser Saison sehr gut mit dabei sind. Wir haben eine gute Bank und sind auf fast jeder Position doppelt besetzt."

Der Kurs auf die Play-Offs ist gesetzt, die Teilnahme an selbigen eigentlich nur noch Formsache. Trotzdem weiß auch Nowitzki, dass die Play-Offs ihre eigenen Gesetze haben. "Der Topfavorit auf den Titel sind für mich die Los Angeles Lakers. Letztes Jahr haben wir in der ersten Runde sehr unglücklich verloren." Dennoch glaubt er an einen erfolgreicheren Ausgang in der laufenden Spielzeit und liefert auch gleich das Rezept dafür: "Wir müssen versuchen unsere gute Form in die Play-Offs zu übertragen, dann ist alles möglich." Ein schlichter Plan, der trotzdem gelingen könnte. Darauf hoffen nicht zuletzt die deutschen Nowitzki-Fans.

Familie Andrew erfüllt sich einen Traum

Traum erfüllt: Nowitzki nimmt sich Zeit für die Familie Andrew.

Traum erfüllt: Nowitzki nimmt sich Zeit für die Familie Andrew.

(Foto: Tim Gräsing / n-tv)

Auf dem Weg zum Titel drückt auch Familie Andrew die Daumen. Für die Deutschen, die seit einiger Zeit berufsbedingt in Washington leben, erfüllte sich beim Spiel der Washington Wizards gegen die Dallas Mavericks ein Traum. Sie durften nach der Begegnung ihr Idol Dirk Nowitzki im Kabinengang treffen. Dieses über den PR-Chef der Mavericks organisierte Treffen bot Zeit genug, um ein paar Fotos zu schießen und den einen oder anderen Satz zu wechseln. "Wir rechnen es ihm hoch an, dass er sich Zeit für uns genommen hat, trotz des straffen Terminkalenders." Wohl war, denn noch am selben Abend ging es für Nowitzki und Co. in Richtung Kanada nach Toronto. Aber für seine Fans, besonders für die Deutschen, nimmt der Wahl-Texaner sich sehr gern die nötige Zeit.

Familie Andrew jedenfalls zeigte sich begeistert. "Dirk ist so ein ehrlicher und bodenständiger Mann. Obwohl er nach dem Spiel ziemlich erschöpft war, hat er es sich nicht anmerken lassen und sich sehr nett mit uns unterhalten." Autogramme auf mitgebrachte Bälle und Poster durften dabei natürlich nicht fehlen. Ein unvergesslicher Abend für die Familie. Für Dirk Nowitzki womöglich ein weiterer Sieg auf dem Weg zum diesjährigen NBA-Titel.

Quelle: ntv.de

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