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"Manchmal denke ich, ich träume" Nowitzki ist wunschlos glücklich

Nowitzki feiert die Auszeichnung als Sportler des Jahres in eigenwilliger Pose.

Nowitzki feiert die Auszeichnung als Sportler des Jahres in eigenwilliger Pose.

(Foto: REUTERS)

Für Basketball-Superstar Dirk Nowitzki geht das erfolgreichste Jahr seiner Karriere zuende. Nach 13 Jahren holte der Deutsche den ersehnten NBA-Titel. Ans Karriereende denkt der Würzburger trotzdem nicht - zumal nicht in diesen Tagen, an denen die NBA in die neue Saison geht. "Das Ding noch einmal zu holen, wäre der Wahnsinn", gibt er das Ziel vor.

Das Jahr 2011 wird für NBA-Champion Dirk Nowitzki immer einen ganz besonderen Stellenwert haben. "Ich glaube: Mehr geht nicht", sagte im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung: "Wenn wir das Ding noch einmal holen sollten, wäre das der Wahnsinn, aber so wie beim ersten Mal wird es nicht mehr. Einmal das Ding gewonnen zu haben - das kann einem keiner mehr nehmen und gibt natürlich Selbstvertrauen für die neue Saison." Die beginnt mit dem Spiel der Dallas Mavericks gegen den Finalgegner Miami Heat. Die Experten geben den Texanern keine großen Chancen auf die Titelverteidigung.

So weit will Nowitzki aber ohnehin noch nicht blicken. Zunächst einmal zählt für den familienverbundenen Würzburger, dass beim Spiel gegen Miami die ganze Familie, die wie in jedem Jahr die Weihnachtstage in Dallas verbringt, in der Halle dabei sein wird. "Meine Schwester mit Mann und ihren zwei Kindern, mein Vater und meine Mutter sind hier", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Keine Kinder in Planung

In Deutschland wird Nowitzki nach dem Titel als Weltstar anerkannt - und durfte (oder musste) in der letzten Sendung neben Thomas Gottschalk sitzen.

In Deutschland wird Nowitzki nach dem Titel als Weltstar anerkannt - und durfte (oder musste) in der letzten Sendung neben Thomas Gottschalk sitzen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der sonst so scheue Star beantwortete sogar einige persönliche Fragen. So sind derzeit keinen eigenen Kinder mit Freundin Jessica geplant. "Da ist in naher Zukunft erst mal noch nichts angedacht", sagte er: "Warten wir erst mal ab, was das nächste Jahr so bringt. Aber es ist auf jeden Fall vorstellbar, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben. Generell mag ich Kinder ja sowieso sehr gern."

An seine eigene Kindheit und Jugend in Würzburg hat der Weltstar sehr lebhafte Erinnerungen: "Wie ich in Würzburg in der D- und C-Jugend spielte, die unzähligen Stunden mit Froschsprüngen durch die Halle in Rattelsdorf mit Hodsch (seinem Trainer und Entdecker Holger Geschwindner, d. Red.), die unzähligen Abende allein in der Halle, wo man am Feinschliff arbeitet." Sein Vater sei jeden Morgen um halb sechs aufgestanden, "egal, wie das Wetter draußen war, hat Gerüste aufgestellt und Häuser gestrichen. Meine Mutter genauso. Sie ist jeden Tag ins Geschäft, ob sie Lust hatte oder nicht. Ich habe als Kind sehr schnell mitgekriegt, dass ohne Arbeit im Leben nichts geht."

Andere NBA-Spieler sind besser

Die vergangenen 13 Jahre in Dallas seien wie im Zeitraffer verlaufen: "Ich sehe mich immer noch, wie ich mit Ohrring und meinem komischen Haarschnitt das erste Mal in Dallas durch den Flughafen gelaufen bin - und dann plötzlich MVP und die Meisterschaft in der NBA. Unglaublich, es ging alles so schnell. Manchmal denke ich, ich träume das alles." Und dann dieser eine große Moment, der sich für ewig in seinen Kopf eingebrannt habe: "Als ich von Mark Cuban als erster Spieler die Trophäe in die Hand bekam, wie ich sie hochgestemmt habe, die Mannschaft neben mir gejubelt hat - da kriege ich jetzt noch Gänsehaut. Es ist einfach geil, das kann mir keiner mehr nehmen."

Dennoch sei er nicht der beste Spieler der Welt, versicherte Nowitzki im Gespräch mit dem Sender Sky Sport. Entscheidend für den ersten Titelgewinn seiner Dallas Mavericks sei etwas anderes gewesen: "Wir haben alle an einem Strang gezogen. Andere Teams wie die Miami Heat hatten bessere Einzelspieler als wir. Aber wir waren die bessere Mannschaft."

An das Ende seiner Karriere verschwendet Nowitzki noch keinen Gedanken. "Erst einmal habe ich noch drei Jahre Vertrag hier und mal schauen, ob ich noch ein, zwei Jährchen dranhänge. Das kommt drauf an, wie der Körper mitspielt. Dann wird man sehen, wo es mich hin verschlägt." Allerdings sei der Körper mit 33 Jahren nicht mehr ganz so leistungsfähig. "Es dauert früh schon eine Weile, bis man in die Gänge kommt. Aber wahrscheinlich ist das nach 14, 15 Jahren Leistungssport normal. Ich fühle mich aber nach wie vor gut."

Quelle: ntv.de, sid

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