Sport

"Vielleicht der beste Teamspieler" Nowitzki über Nowitzki

Die Journalistenschar musste auf den Hauptdarsteller warten. Mit Verspätung kam Dirk Nowitzki zum ersten Training des Basketball-Nationalteams, weil der Auftritt der Rolling Stones in der Hamburger Fußball-Arena für ein Verkehrschaos sorgte. Dennoch entspannt, topfit, hochmotiviert und sympathisch präsentierte sich der NBA-Superstar von den Dallas Mavericks anschließend den Medien: "Ich freue mich, wieder bei den Jungs zu sein. Wir haben eine Supertruppe, und ich glaube, dass wir eine Riesen-EM spielen werden".

Sein Comeback wird der 29 Jahre alte "MVP" der nordamerikanischen Profiliga im Rahmen der Vorbereitung für die Titelkämpfe (3. bis 16. September) in Spanien im Testspiel am Freitag gegen China feiern.

Dreieinhalb Monate habe er seit dem blamablen Erstrunden-Aus in den NBA-Playoffs am 3. Mai gegen die Golden State Warriors kein Spiel mehr bestritten, "deshalb muss ich nun sehen wie es wieder geht". Sechs Wochen hatte sich Nowitzki in seiner Heimatstadt Würzburg mit seinem Mentor Holger Gschwindner vorbereitet und wieder Lust am Basketball gefunden.

"Nach den Playoffs habe ich erst einmal Abstand gebraucht, das war eine riesige Enttäuschung. Deshalb habe ich mir eine achtwöchige basketballfreie Zeit genommen, so lange wie noch nie in meiner Karriere", berichtete der 2,13 m lange Blondschopf, bevor er erstmals wieder mit den alten Kumpels aus dem Nationalteam auf den Korb warf. Die meiste Zeit habe er in Australien verbracht, "weil Basketball dort nicht so groß ist und ich nicht so oft erkannt worden bin. Da konnte ich abschalten".

Dass er trotz des sportlichen Rückschlags zum "MVP" gekürt wurde, bedeute ihm sehr viel. "Das war der schönste Tag in meinem Sportlerleben", berichtete Basketball-Multimillionär Nowitzki (Jahresgehalt rund 17 Millionen US-Dollar), der in aller Bescheidenheit anmerkte: "Aber ich halte mich deshalb nicht für den besten Spieler der Welt." Kobe Bryant habe größere individuelle Fähigkeiten, ergänzte Nowitzki und reagierte schließlich doch noch auf die bohrenden Fragen der Medienvetreter: "Ja gut, vielleicht bin ich der beste Teamspieler".

Das wissen die deutschen Basketballer und besonders Bundestrainer Dirk Bauermann an Nowitzki zu schätzen. "An seiner Professionalität können sich viele ein Beispiel nehmen. Er ist ein Weltstar ohne Allüren. Er fordert keine Sonderbehandlung ein, das macht es jedem leicht mit ihm zusammenzuarbeiten", berichtete der DBB-Coach. Er habe Nowitzki erstmals im Hotel gesehen. "Im Unterhemd, und ich habe kein Gramm Fett an seinem Körper entdecken können."

Nowitzki fiebert wie die Kollegen aus der DBB-Auswahl dem ersten Härtetest in der Hamburger Arena, die mit rund 13.000 Zuschauer vermutlich ausverkauft sein wird, entgegen. Bauermann hat die Mannschaft nach dem Trainingslager auf Mallorca auf drei Wochen Feinarbeit eingeschworen - auch, um Nowitzkis Träume zu realisieren: "Wir wollen den Erfolg von 2005 wiederholen und die Olympia-Qualifikation schaffen. Olympia würde ich gern einmal erleben. Denn das ist und bleibt das Größte für einen Sportler."

Von Günter Bork und Oliver Görz, sid

Quelle: ntv.de

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