Sport

Jara und der FCK Nun doch Trennung

Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern und Trainer Kurt Jara gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. Nachfolger von Jara soll der bisherige Amateurtrainer Hans-Werner Moser werden. Das gab der Verein offiziell bekannt.

Jara hatte Klubchef Rene C. Jäggi am Mittwochmittag darüber informiert, dass er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. Offenbar hatte er die Rolle des Sündenbocks satt. In einem Gespräch der beiden fiel dann kurz darauf die Entscheidung, sich sofort zu trennen. "Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dieser Personal-Entscheidung bei der Mannschaft die Spannung in den verbleibenden sieben Spielen aufrechterhalten, die erforderlich ist, um die Zielsetzung UI-Cup-Qualifikation weiter im Auge zu haben", begründete Jäggi die Trennung und machte gleichzeitig klar, dass der FCK für die kommende Saison einen neuen Coach verpflichten werde.

Fiese Fans

Jara, der am 3. Februar des vergangenen Jahres das Amt von Erik Gerets übernahm und die Pfälzer in der vergangenen Saison vor dem Abstieg bewahrte, hatte die ständigen Anfeindungen von Seiten der Fans gegen seine Person satt. Obwohl die Lauterer sich nach einem schwachen Start im Tabellen-Mittelfeld etabliert hatten, sah sich der Österreicher nach der 0:2-Niederlage am Samstag im Punktspiel gegen Hannover 96 erneut mit "Jara raus"-Rufen von den Rängen konfrontiert.

"Ich hatte mich dazu entschlossen, dass vom FCK unterbreitete, auch in finanzieller Hinsicht faire Angebot, nicht anzunehmen. Es gibt verschiedene Aspekte, die ein Arbeiten in der Form, die mir vorschwebt, in der Zukunft nicht möglich machen", begründete der in der Pfalz unbeliebte Jara, der unter der Verehrung seines Vorgängers Gerets litt, seinen vorzeitigen Abschied.

Zum Abschied leise Sorry

Jara entschuldigte sich bei seinem Abschied für seine abfällige Geste in Richtung der Zuschauer nach der Pleite gegen Hannover. "Leider ist mir das passiert, dafür entschuldige ich mich absolut vor allem bei den Fans, die damit gar nichts zu tun hatten und von denen ich bei meiner Arbeit auch sehr unterstützt worden bin", sagte der 54-Jährige.

Keine Heilung

Für Jäggi kam die Entscheidung des Trainers überraschend. "Wir haben den letztendlich von Kurt Jara geäußerten Wunsch akzeptiert, weil dieser Weg für alle Beteiligten als der beste erschien. Nachdem beide Seiten in vielerlei Hinsicht eigentlich schon Einigung über eine weitere Zusammenarbeit erzielt hatten, kam die aktuelle Entwicklung für den Verein nun doch sehr überraschend", meinte der Schweizer. Der Abgang von Jara ist um so erstaunlicher, da er im Sommer für die Umstrukturierung des Kaders mit zehn Neuzugängen verantwortlich war.

Der Abgang von Jara, mit dem auch Co-Trainer Manfred Linzmaier die Pfalz verlassen wird, ist die fünfte Trennung von einem Trainer in der laufenden Saison und die 283. in der Bundesliga-Geschichte. Zuvor verabschiedeten sich in dieser Spielzeit Jupp Heynckes (Schalke 04), Toppmöller (Hamburg), Holger Fach (Borussia Mönchengladbach) und Juri Schlünz (Hansa Rostock).

Nachfolgersuche

Nun soll Moser die Geschicke des Klubs bis zum Saisonende bestimmen. Torwart-Trainer Gerald Ehrmann steht ihm dabei zur Seite. Moser, der insgesamt 281 Bundesligaspiele (9 Tore) für die "Roten Teufel", den Hamburger SV und Wattenscheid 09 absolvierte, ist seit März 2003 Amateurtrainer auf dem Betzenberg. Erst im Februar verlängerte der 39-Jährige, der kurzfristig über die Berufung eines Assistenten entscheiden will, seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2007. Das Amt von Moser übernimmt der bisherige Nachwuchs-Koordinator Uwe Stöver.

Quelle: ntv.de

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