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Neues Auto für Schumacher Nun soll er was reißen

Das Lehrjahr ist vorbei, vom Meister spricht in Ralf Schumachers zweiter Saison im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) trotz neuem Mercedes-C-Klasse-Modell dennoch keiner: "Es wäre vermessen, von Ralf den Titel zu erwarten", dämpft Mercedes- Motorsportchef Norbert Haug übersteigerte Ansprüche.

Allerdings: "Mit so einem Auto sollte er regelmäßig in die Punkte kommen und Podiumsplätze anpeilen", sagte Haug. Schumacher sprach zwar von "der Möglichkeit, Rennen zu gewinnen". Aber er habe noch einen weiten Weg vor sich. "Ich will möglichst viel erreichen", umschrieb der 33-jährige frühere Formel-1-Pilot seine Ziele.

2008 hatte Schumacher bei seinem DTM-Debüt nach elf Jahren in der Königsklasse des Motorsports erfahren müssen, dass der Umstieg von einem Grand-Prix-Geschoss in einen Tourenwagen schwierig ist. Da er zudem mit einem Vorjahresmodell nicht konkurrenzfähig war, blieb es bei drei Punkten und dem 14. Platz in der Gesamtwertung. "Das Lehrjahr war für mich sehr wichtig", sagte der jüngere Bruder von Formel-1-Rekord-Weltmeister Michael.


Ein gutes Zeugnis stellten Schumacher auch DTM-Rekordchampion Bernd Schneider und der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen, der ebenfalls den Tourenwagen-Silberpfeil gesteuert hat, aus. "Ralf hat sich in seinem DTM-Lehrjahr 2008 besser geschlagen als von vielen erwartet - und, aufgrund einiger Ausfälle, auch besser als es seine Ergebnisse zeigen", urteilte Schneider, der zwischen 1995 und 2006 fünf Titel geholt und 43 Siege gefeiert hatte. Der Finne Häkkinen, der in drei Jahren auf drei Siege kam, sagte: "Mit einem Jahr Erfahrung hat Ralf bestimmt das Zeug, in der DTM um die Spitze zu kämpfen und sein Können zu zeigen."

Haug: "Das ist keine PR-Geschichte"

Haug stellte klar, dass die Vertragsverlängerung keinesfalls nur aus Marketinggründen erfolgt sei: "Das ist keine PR-Geschichte, sondern ein Aufbau mit System." Schumacher sei "ein DTM- Überzeugungstäter" und gehöre zum Kreis der Top-Kandidaten in dieser Rennserie. Auch wenn der Vertrag auf 2009 begrenzt ist, scheinen beide Seiten eine weitere Zusammenarbeit bei entsprechenden Ergebnissen anzustreben. Der Motorsportchef versicherte, dass die kursierende Gehaltssumme aus der Luft gegriffen sei: "Ich hoffe, Ralf fährt so lange bei uns, bis er die 3,5 Millionen Euro zusammen hat. Wir können nicht mit Formel-1-Gagen um uns werfen."

Insgesamt bescheinigte Haug der DTM ein gutes Wirtschaften auch schon vor der aktuellen Krise: "Wir sind schon immer sehr, sehr preisbewusst gewesen." Niemand könne derzeit treffsichere Prognosen über den weiteren Verlauf der Wirtschaft geben, aber "unser Haus ist sehr gut aufgestellt". Haug ist sogar zuversichtlich, dass Mercedes trotz der Finanzprobleme so viel Sponsorengelder wie im Vorjahr erhalten kann. Aber unabhängig von der weiteren Entwicklung kündigte der Schwabe an: "Das DTM-Format wird weiter gesundgeschrumpft." Sein komplettes Fahrerfeld will Mercedes bis spätestens Ende März komplett vorstellen. Haug heizte dabei zusätzliche Spekulationen an: "Vielleicht gibt es eine kleine Überraschung."

Quelle: ntv.de

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