Sport

Atletico hat Angst vor Übergriffen Nur ein Kurztrip nach Marseille

Der neunmalige spanische Fußball-Meister Atletico Madrid wird aus Angst vor Übergriffen am kommenden Dienstag nur zu einem Kurztrip nach Marseille aufbrechen. Die Mannschaft und der Betreuerstab werden erst am Tag des letzten Vorrundenspiels in der Champions League bei Olympique Marseille in Frankreich eintreffen und unmittelbar nach dem Abpfiff wieder die Rückreise antreten. Am Spieltag selbst werden das Team und die Offziellen rund um die Uhr von Sicherheistkräften begleitet, wie spanische Medien vermeldeten.

Neuen Zündstoff erhielt das Gastspiel von Atletico, nachdem ein Gericht in der spanischen Hauptstadt einen französischen Hooligan im Schnellverfahren wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, Körperverletzung und Anstiftung zur Gewalt zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilte.

Santos Mirasierra (34), ein spanisch-stämmiger Franzose, wurde als Rädelsführer der Fan-Gruppe Commando Ultra 84 entlarvt, die vor dem 2:1 der Madrilenen gegen die Franzosen am 1. Oktober für Randale gesorgt hatten. Mirasierra hatte unter anderem einen Polizisten verletzt. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar eine Strafe von acht Jahren beantragt.

UEFA erlaubt späte Anreise

Nach Angaben von Atletico hat die Europäische Fußball-Union UEFA der Bitte des Klubs entsprochen, erst am Spieltag nach Marseille zu fliegen. Normalerweise sind die Teams verpflichtet, bei Auswärtsspielen am Vortag anzureisen, um bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem Match den Medien Rede und Antwort zu stehen.

Die bereits für das Achtelfinale qualifizierten Spanier hatten aus Sicherheitsgründen für diese Begegnung keine Eintrittskarten an die eigenen Anhänger verkauft und ihren Fans davon abgeraten, ohne Ticket in die französische Hafenstadt zu reisen.

Grund dafür sind die Vorfälle beim Hinspiel, bei dem Olympique-Spieler von Atletico-Anhängern rassistisch beschimpft worden waren. Atletico musste deswegen bereits Ende vergangenen Monats die Begegnung gegen den PSV Eindhoven (2:1) vor leeren Rängen im 55.000 Zuschauer fassenden Stadion Vicente Calderon austragen. Der Verein hatte wegen der rassistischen Äußerungen zahlreiche Drohungen per E-Mails aus Marseille erhalten.

Quelle: ntv.de

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