Uli Hoeneß hat Ex-Profi Mehmet Scholl nach dessen Abschied von der Fußball-Bühne eine Stand-by-Offerte beim FC Bayern München unterbreitet. "Mehmet hat ein Angebot, bei uns mitzuarbeiten. Wir könnten uns vorstellen, dass er Jugendkoordinator wird. Er soll sagen, wann er kommen will, dann werden wir eine Lösung finden", sagte der Manager des Fußball-Bundesligisten nach dem Abschiedsspiel des 36 Jahre alten ehemaligen Mittelfeldspielers. "Für ihn wird immer ein Platz gefunden für aktive Mitarbeit im Club. Wenn er sein Urlaubshalbjahr, oder wie auch immer das ausschauen mag, beendet hat, wird er sicherlich zu uns kommen."

War der Bundesliga-Abschied im Mai noch äußerst emotional, wurde das Spiel beim 0:1 gegen den FC Barcelona relativ nüchtern abgehandelt. Doch Scholl war zufrieden. "Generell ist es im Leben nicht einfach, mit einer großen Leidenschaft abzuschließen. Aber selbst diese 50 Minuten heute hier im Stadion haben mir sehr viel gegeben", sagte Scholl, der in der 53. Minute für Franck Ribry ausgetauscht wurde. Seine Zukunft ließ er erst einmal offen. "Ich habe keinen Plan. Ich werde viele Dinge tun, für die ich zuvor keine Zeit hatte", sagte Scholl.

Beim Spielchen mit den "Barca"-Stars waren Scholl die fehlenden Trainingseinheiten anzumerken. "Es wäre ja auch ein Wunder, wenn ein Spieler, der aus dem Rhythmus ist, dann gegen Weltklasse-Spieler auftrumpfen kann", sagte Manager Hoeneß, der den Europameister von 1996 ebenso wie Franz Beckenbauer in der Liga vermissen wird. "Mehmet war ein Ausnahmespieler, einer, der in jeder Mannschaft spielen könnte", sagte der "Kaiser".