Sporthilfe soll sich verdoppeln Rossmann lobt Prämie für Olympia 2028 aus
21.08.2024, 07:01 Uhr
Unter anderem Darja Varfolomeev könnte ihre Prämie für den Olympiasieg verdoppeln, wenn sie 2028 wieder erfolgreich ist.
(Foto: picture alliance/dpa)
Rund um die Olympischen Spiele in Paris ist ein Streit um die Prämien für deutsche Medaillengewinner entbrannt. 20.000 Euro für eine Goldmedaille halten viele für deutlich zu wenig. Die Drogeriemarktkette Rossmann schreitet nun eigenhändig zur Tat.
Medaillen bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles lohnen sich für deutsche Sportler finanziell mehr als bislang. Die Drogeriemarktkette Rossmann will zusätzlich zu den Prämien der Deutschen Sporthilfe Geld für Gold, Silber und Bronze an deutsche Athleten ausschütten. Für einen ersten Platz bei den Olympischen Spielen in vier Jahren soll es demnach 20.000 Euro geben, für Rang zwei 15.000 Euro und für einen dritten Platz 10.000 Euro.
Die Summen sind angelehnt an die Ausschüttungen der Deutschen Sporthilfe - mit einem entscheidenden Unterschied: "Wenn sie zwei Medaillen gewinnen, bekommen sie auch zweimal die Prämie! Mannschaften erhalten pauschal je Medaille 100.000 Euro", teilte das Unternehmen mit.
"Spitzensport muss sich lohnen und da ist nicht nur die Bundesregierung, da sind auch wir als Gesellschaft gefragt! Ich hoffe, dass wir nicht nur für Sportler einen Anreiz schaffen, sondern auch weitere Unterstützer motivieren können", sagte Raoul Roßmann, der Sprecher der Geschäftsleitung des Unternehmens aus Niedersachsen.
Harsche Kritik an niedrigen Prämien
Rund um die Sommerspiele in Paris hatten deutsche Athleten die bestehenden Prämien in Deutschland als zu niedrig kritisiert. So sagte Schwimm-Weltmeisterin Angelina Köhler, die in Frankreich Rang vier über 100 Meter Schmetterling belegt hatte, mit Blick auf eine TV-Show: "Ich finde, es kann nicht sein, dass Leute beim 'Sommerhaus der Stars' 50.000 Euro gewinnen und Athleten, die eine Goldmedaille bei Olympischen Spielen gewinnen, nur 20.000 Euro."
Auch die zweimalige Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel hatte eine höhere Prämie gefordert: "Ich fordere eine Million Euro für Olympiasieger, steuerfrei. Das hätte Strahlkraft, man hätte länger ausgesorgt. Und es hätte den Reiz, dass du mit einem Olympiasieg Millionär werden kannst", sagte die 33-Jährige der "Bild"-Zeitung. Es fehlt aus Sicht von Vogel oft auch der Leistungsgedanke im deutschen Sport. "Bei den Bundesjugendspielen werden Wertungen abgeschafft. Also warum soll ich Leistung bringen? In Musik darfst du singen, doch die Weite im Kugelstoßen wird nicht gemessen. Unfassbar!", meinte die elfmalige Weltmeisterin.
Deutschland belegte in Paris mit 12 Gold-, 13 Silber- und 8 Bronzemedaillen Rang zehn im Medaillenspiegel - es ist somit die schlechteste Platzierung seit der Wiedervereinigung. Für die olympischen Athleten, die in Paris auf den Plätzen eins bis acht gelandet sind, hat die Deutsche Sporthilfe insgesamt 1,6 Millionen Euro ausgeschüttet. Die Prämien, die von der Sporthilfe privat und ohne öffentliche Mittel erwirtschaftet sind, werden über die kommenden zwölf Monate ausgezahlt. Die Gelder müssen versteuert werden.
Quelle: ntv.de, ara/dpa