Sport

Gestorben mit 103 Jahren Turn-Legende Agnes Keleti ist tot

Agnes Keleti war die älteste noch lebende Olympiasiegerin.

Agnes Keleti war die älteste noch lebende Olympiasiegerin.

(Foto: imago images/United Archives International)

Mit gefälschten Papieren überlebt Agnes Keleti in Ungarn den Holocaust. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges widmet sie sich wieder dem Turnen - und holt fünfmal olympisches Gold. Im Alter von 103 Jahren stirbt die ungarische Sport-Ikone nun.

Sie überlebte den Holocaust und war die älteste lebende Olympiasiegerin: Nun ist Agnes Keleti im Alter von 103 Jahren gestorben. Das bestätigte ihr Pressesprecher Tamas Roth der Nachrichtenagentur AFP. Die einstige Kunstturnerin verstarb demnach am Donnerstag in Budapest. Keleti war in der vergangenen Woche mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Am 9. Januar hätte sie ihren 104. Geburtstag gefeiert.

Hinter der Ungarin liegt ein bewegtes Leben: Bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne gewann Keleti insgesamt fünf Goldmedaillen und zehn Mal Edelmetall. Schon 1940 hätte sie an den Spielen teilnehmen sollen, diese fanden wegen des Zweiten Weltkrieges nicht statt, und Keleti wurde aufgrund ihres jüdischen Glaubens aus ihrem Turnverein ausgeschlossen. Das Morden der Nazis überlebte sie in einem Versteck auf dem Land, getarnt als Dienstmagd.

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"Ich sah dem Mädchen, das Piroschka hieß, schon ähnlich. Aber ich musste auch so sprechen, wie sie gesprochen hatte, und das war schwer", erinnert sich Keleti einst. Sie blieb unerkannt und am Leben, doch ihr Vater und weitere Verwandte starben in Auschwitz auf grausame Art und Weise.

Nach ihrer aktiven Karriere lebte Keleti lange in Israel, arbeitete dort als Trainerin und wurde so zu einer Pionierin des Kunstturnens in ihrer Wahlheimat.

Quelle: ntv.de, ses/sid

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