Neuer Zeitplan und Terminnot Olympische Spiele brechen mit alter Tradition

Erst Schwimmen, dann Leichtathletik: Diese Reihenfolge ist lang praktizierte olympische Tradition. Doch 2028 wird alles anders für Athleten und Fans. Die Spiele in Los Angeles bekommen einen unkonventionellen Zeitplan - mit einem furiosen Ende.
Die Olympischen Spiele in Los Angeles gehen 2028 mit einem unkonventionellen Wettkampf-Kalender an den Start und richten bereits am ersten Tag das 100-Meter-Finale der Frauen in der Leichtathletik aus. Am zweiten Wettkampftag folgt das 100-Meter-Finale der Sprinter.
"Wir wollen die Spiele mit einem Knaller beginnen und den schnellsten Frauen der Welt eine Bühne geben", sagte Shana Ferguson, die als Sportchefin für den Wettkampfplan der Olympischen Spiele in drei Jahren verantwortlich ist. Dass die besten Sprinterinnen deswegen gleich am ersten Tag drei Rennen bestreiten - die Vorläufe, Zwischenläufe und das Finale - sei kein Problem und bei anderen internationalen Wettkämpfen nicht unüblich.
Die Schwimmwettkämpfe, die üblicherweise in der ersten Wettkampfwoche stattfinden, rutschen dagegen in die zweite Woche. Grund dafür sei vor allem, dass die Schwimmwettkämpfe im SoFi Stadium - dem Football-Stadion der Los Angeles Rams und Los Angeles Chargers - ausgetragen werden, das auch Teil der Eröffnungszeremonie ist.
Super-Samstag als Höhepunkt
Die meisten Medaillenentscheidungen gibt es am vorletzten Wettkampftag - in 23 Sportarten soll es 26 Finals geben. Darunter sind den Angaben zufolge 15 Spiele um Gold und Bronze in Teamsportarten sowie 15 Entscheidungen in Einzelwettkämpfen. Olympiasieger gibt es am Samstag, den 29. Juli 2028 unter anderem im Basketball, Volleyball, Beachvolleyball, Golf, Hockey, Tischtennis und Fußball.
Bei den Straßen-Entscheidungen der Radsportler gibt es durchaus umstrittene Termine. Die Männer kämpfen am 19. Juli im Zeitfahren und am 23. Juli im Straßenrennen um Medaillen. Damit müsste die Tour de France, die ansonsten im Juli rollt, auch aufgrund der Zeitverschiebung auf einen sehr frühen Termin rücken - oder Topstars auf einen der beiden Saisonhöhepunkte verzichten.
Die in Sachen Teilnehmerzahlen größten Sommerspiele der Geschichte planen mit 11.200 Athleten und Athletinnen in 51 Sportarten an 49 Wettkampfstätten im Großraum L.A. und an Außenposten. 50,5 Prozent der Teilnehmenden sollen dabei Frauen sein.
Bereits im Januar 2026 sollen sich Fans für Tickets registrieren können, im Frühjahr soll es dann in die Verkaufsphase gehen. Im Gegensatz zur Fußball-WM in den USA, Mexiko und Kanada soll es bei den Olympischen Spielen in Los Angeles kein sogenanntes dynamisches Preismodell geben. "Ticketpreise ist sicher ein Thema, über das wir uns Sorgen und Gedanken machen", sagte Ferguson. "Die Preise sind festgelegt, wir werden kein dynamisches Preismodell haben. Wir verstehen, dass sich Leute Sorgen machen über den Zweitmarkt für Tickets." Mehr Details zu den Ticketpreisen werde es zu einem späteren Zeitpunkt geben.