Verzweifelte Colts holen RiversOpa steht vor NFL-Comeback - und gefährdet Vermächtnis
Die Verletzungsmisere der Indianapolis Colts sorgt für ein bemerkenswertes Comeback: Ex-Quarterback Philip Rivers kehrt zurück. Der frischgebackene Opa gefährdet mit der Hilfsaktion aber auch sein eigenes Vermächtnis.
Vor fünf Jahren verabschiedet sich Philip Rivers in die Football-Rente, nun steht der ehemalige Quarterback der Indianapolis Colts vor einem überraschenden Comeback: Sein Ex-Klub, schwer vom Verletzungspech geschüttelt, holte den 44-jährigen Spielmacher zurück ins Practise Squad - und hat damit die Möglichkeit, ihn in den verbleibenden drei Spielen der Regular Season einzusetzen. Und die werden heiß: Mit einer Bilanz von 8:5 Siegen kämpfen die Colts um einen Platz in den Playoffs.
Weil der etatmäßige Quarterback Daniel Jones mit einem Achillessehnenriss länger ausfällt und die Vertreter Anthony Richardson und Riley Leonard ebenfalls verletzt sind, griffen die Colts zu verzweifelten Maßnahmen und reaktivierten Rivers. Der machte bei den Tests offenbar einen so guten Eindruck, dass er nun vor der Rückkehr aufs Feld steht - als Opa. Denn eine Tochter des zehnfachen Vaters schenkte dem Jetzt-wieder-Profi erst kürzlich das erste Enkelkind. Wie der Sender ESPN berichtet, habe Rivers im Training einen "beeindruckenden Eindruck" hinterlassen. "Er warf den Ball gut, muss aber noch an seiner Kondition arbeiten."
2020 hatte Rivers die Colts in seiner 17. und bislang letzten Saison mit 24 Touchdown-Pässen während der Regular Season ins AFC-Wildcard-Game geführt. Kein Colts-Team seit der Mannschaft von 2020 hat mehr Passing Yards pro Spiel erzielt als die 253,3, die unter Rivers erarbeitet wurden. Ob Rivers an diesem Sonntag bei den Seattle Seahawks tatsächlich zum Einsatz kommen wird, ist noch offen. Die Colts hoffen noch auf die Rückkehr des Jones-Vertreters Riley Leonard.
Sollte Rivers tatsächlich an die Seitenlinie oder gar aufs Feld zurückkehren, würde er damit sein eigenes Vermächtnis aufs Spiel setzen: Rivers ist derzeit Halbfinalist um die Aufnahme in die Hall of Fame. Laut der Hall of Fame hat Rivers' Verpflichtung für den Trainingskader der Colts noch keinen Einfluss auf seine mögliche Aufnahme. Wenn er jedoch einen Vertrag für den aktiven Kader der Colts unterschreibt, würde er seine Chancen vorerst verwirken - unabhängig davon, ob er in einem Spiel zum Einsatz kommt oder nicht. Denn die Aufnahme kann frühestens fünf Jahre nach dem Karriereende erfolgen. Und dieser Zeitpunkt würde sich dann bei Rivers auf 2031 verschieben.