"Wunder von London?" Optimistische Stuttgarter
09.03.2004, 15:52 UhrMit breiter Brust und voller Optimismus sind die Asse des VfB Stuttgart in London eingetroffen und wollen den Überraschungs-Coup bei der Millionen-Truppe des FC Chelsea schaffen. "Wir haben uns noch lange nicht aufgegeben und werden die Engländer in arge Verlegenheit bringen", formulierte VfB-Teammanager Felix Magath die Kampfansage.
Durch ein Husarenstück beim Team des russischen Öl-Milliardärs Roman Abramowitsch will der deutsche Vizemeister den Einzug ins Viertelfinale der Champions Leauge trotz der schweren Hypothek aus dem Hinspiel (0:1) doch noch perfekt machen.
Die Stuttgarter setzen vor der Partie am Dienstagabend auf den Rückenwind durch das 2:0 in der Bundesliga bei Borussia Dortmund und Chelseas Anfälligkeit im heimischen Stadion an der Stamford Bridge. "Der Sieg beim BVB hat uns Selbstvertrauen gegeben, und Chelsea ist zu Hause nicht immer sattelfest. Wenn wir das Spiel lange ausgeglichen gestalten können, werden auch die hochbezahlten Stars nervös", glaubt Magath.
Krisengespräch ohne Magath
Die VfB-Youngster, die sich vor dem Sieg in Dortmund ohne Magath zu einem Krisengespräch in einem italienischen Restaurant zusammengesetzt und Unstimmigkeiten ausgeräumt hatten, haben den Glauben an die eigene Stärke wieder gefunden. "Wir wissen, zu was wir imstande sind. Wir können es noch packen", meinte Nationalspieler Andreas Hinkel.
Magath kann in London bis auf die in der Champions League nicht spielberechtigten Hakan Yakin und Marco Streller seine Bestbesetzung aufbieten. Der 50-Jährige vertraut der Startelf von Dortmund. Kapitän Zvonimir Soldo, der "letzte Mohikaner" der 0:1-Niederlage 1998 gegen die "Blues" in Stockholm, kann trotz leichter Knieprobleme auflaufen. Neuzugang Boris Zivkovic rückt im Vergleich zum Hinspiel in die Innenverteidigung. Der Portugiese Fernando Meira, dem vor zwei Wochen das bittere Eigentor gegen die Londoner unterlaufen war, wird wie zuletzt in der Liga im Mittelfeld aufgeboten.
Im Angriff schenkt Magath weiter Nationalstürmer Kevin Kuranyi das Vertrauen. "Kevin arbeitet hart an sich, der Knoten wird auch bei ihm bald wieder platzen", sagte Magath über den 22-Jährigen, der seit dem 2:0 zum Auftakt der Rückrunde gegen Hansa Rostock Ende Januar nicht mehr getroffen hat.
Stuhl von Ranieri wackelt
Bei Chelsea warnt Teammanager Claudio Ranieri seine Stars trotz der guten Ausgangslage vor Übermut. "Jeder Spieler sollte sich im Klaren sein, dass es nochmal 90 harte Minuten werden", sagte der Coach. In der Vorrunde gelang Chelsea, das am Wochenende spielfrei hatte, nur ein Heimsieg (2:1) gegen Lazio Rom. Ein Scheitern würde Ranieri wohl den Job kosten.
Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:
Chelsea: Cudicini - Melchiot, Bridge, Terry, Gallas - Geremi, Makelele, Lampard, Gronkjaer - Gudjohnsen, Crespo
Stuttgart: Hildebrand - Hinkel, Zivkovic, Bordon, Lahm - Meira, Soldo, Meißner, Hleb - Kuranyi, Szabics
Schiedsrichter: Kim Milton Nielsen (Dänemark)
Quelle: ntv.de