Sport

Nach "magischen Spielen" Paralympische Flamme erloschen

Die X. Winter-Paralympics sind beendet. Nach neun Wettkampftagen erlischt auf der Medals Plaza im kanadischen Whistler die paralympische Flamme. Zuvor lobt Sir Philip Craven, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), die Spiele als "die besten Winter-Paralympics aller Zeiten".

Die X. Winter-Paralympics in Vancouver und Whistler sind Sportgeschichte.

Die X. Winter-Paralympics in Vancouver und Whistler sind Sportgeschichte.

(Foto: dpa)

Mit einer fröhlichen Feier und dem obligatorischen Lob für die Organisatoren sind die X. Winter-Paralympics in Vancouver zu Ende gegangen. Um 20.16 Uhr Ortszeit (4.16 Uhr MEZ) erlosch in Whistler das Paralympische Feuer. "Wir kehren nun nach Hause in alle Welt, mit neuem Geist und neuer Energie in uns", sagte Phil Craven, Präsident des Internationalen Paralympischen Komittes (IPC). Craven sprach von "magischen Spielen, den besten Winter-Paralympics aller Zeiten, mit den schönsten Medaillen, die ich je gesehen habe."

John Furlong, Chef des Olympia- und Paralympics-Organisationskomitees VANOC zeigte sich "etwas traurig, aber so stolz wie noch nie in meinem Leben". 33 Millionen Kanadier seien "ein Team Kanada" gewesen. Den drei kanadischen Paralympics-Siegern Lauren Woolstencroft, Brian McKeever und Vivian Forest, die insgesamt zehn Goldmedaillen gewannen, rief er zu: "Ihr seid Kanadas neue Helden. Jedes kanadische Kind kennt euch."

Umjubelter Abschluss

Die Fahnenträger, für Deutschland die erst 17 Jahre alte Skifahrerin Anna Schaffelhuber, zogen an jubelnden Menschenmassen vorbei durch die Innenstadt von Whistler bis zur Medals Plaza. Dort, wo schon bei Olympia Magdalena Neuner, Maria Riesch und Co. ihre Medaillen erhielten, stieg die eigentliche Zeremonie. Nachdem die Eröffnungsfeier der Paralympics wie Eröffnungs- und Schlussfeier von Olympia in Vancouver stattgefunden hatten, dankten die Organisatoren so demonstrativ dem Städtchen in den Rocky Mountains, in dem bei den Paralympics mehr als 90 Prozent der Wettkämpfe stattfanden.

Die nächsten Winterspiele der Behindertensportler finden 2014 in Sotschi statt.

Die nächsten Winterspiele der Behindertensportler finden 2014 in Sotschi statt.

(Foto: dpa)

Craven sowie die Bürgermeister von Whistler und Vancouver übergaben die IPC-Flagge an den Bürgermeister von Sotschi, Anatoli Pachomow. Der nächste Gastgeber der Winterspiele und Paralympics präsentierte sich daraufhin mit einer verträumten Darbietung.

Bentele gewinnt fünfmal Gold

Die Whan-Youn-Dai-Overcome-Medaille erhielten diesmal Japans Sledgehockey-Kapitän Takayuki Endo und die kanadische Skifahrerin Collette Bourgonje. Diese Plakette aus 75 Gramm purem Gold bekommen nach jeden Spielen der Athlet und die Athletin, die den Geist der Paralympics am besten transportieren. 2004 in Athen hatte ihn der deutsche Tischtennisspieler Rainer Schmidt erhalten. Diesmal zählte kein deutscher Athlet zu den insgesamt sechs nominierten Sportlern.

Das deutsche Team gewann insgesamt 24 Medaillen.

Das deutsche Team gewann insgesamt 24 Medaillen.

(Foto: dpa)

Das Team des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) belegte nach den 64 Entscheidungen mit 13 Mal Gold, fünfmal Silber und sechsmal Bronze Platz eins in der Nationenwertung vor Russland (12-16-10). Erfolgreichste Sportler waren die blinde Skilangläuferin Verena Bentele aus Tettnang und Kanadas alpine Skirennläuferin Lauren Woolstencroft mit je fünf Goldmedaillen.

Medaillenspiegel nach 64 Entscheidungen

  Gold SilberBronzeSumme
 1. Deutschland   13      5       6    24
 2. Russland   12    16     10    38
 3. Kanada   10      5       4    19
 4. Slowakei     6      2       3    11
 5. Ukraine     5      8       6    19
 6. USA     4      5       4     13
 7. Österreich     3      4       4    11
 8. Japan     3      3       5    11
 9. Weißrussland     2      0       7      9
10. Frankreich     1      4       1      6
11. Italien     1      3       3      7
12. Norwegen     1      3       2      6
13. Schweiz     1      2       0      3
 Spanien     1      2       0      3
15. Neuseeland     1      0       0      1
16. Australien     0      1       3      4
17. Finnland     0      1       1      2
18. Südkorea     0      1       0      1
19. Schweden     0      0       2      2
20. Polen     0      0       1       1
 Tschechien     0      0       1      1

 

Die deutschen Medaillengewinner

Gold (13)
Biathlon:Verena Bentele (Tettnang)     12,5 km (sehbehindert)
     3 km Verfolgung (sehbehindert)
  Wilhelm Brem (Germaringen)    12,5 km (sehbehindert)
Ski alpin:Gerd Schönfelder (Kulmain)    Abfahrt (stehend)
    Kombination (stehend)
     Riesenslalom (stehend)
   Super-G (stehend)
  Martin Braxenthaler (Surberg) Kombination (sitzend)
  Martin Braxenthaler (Surberg)Riesenslalom (sitzend)
   Slalom (sitzend)
Langlauf:Verena Bentele (Tettnang)     15 km (sehbehindert)
   5 km (sehbehindert)
     1 km Sprint (sehbehindert)
Silber (5)
Ski alpin:Andrea Rothfuß (Lossburg)     Riesenslalom (stehend)
     Slalom (stehend)
  Gerd Schönfelder (Kulmain)    Slalom (stehend)
  Martin Braxenthaler (Surberg) Super-G (sitzend)
Langlauf:Andrea Eskau (Bergheim)        5 km (sitzend)
Bronze (6)
Biathlon:Andrea Eskau (Bergheim)       10 km (sitzend)
  Josef Giesen (Herzlake)       12,5 km (stehend)
Ski alpin:Andrea Rothfuß (Lossburg)     Abfahrt (stehend)
    Super-G (stehend)
  Anna Schaffelhuber (Bayerbach)Super-G (sitzend)
  Gerd Gradwohl (Kempten)       Abfahrt (sehbehindert)

 

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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