"Gibt immer zweite Seite der Medaille" Pechstein bittet um Geduld
21.07.2009, 11:06 UhrEisschnellläuferin Claudia Pechstein hat ihr selbst verordnetes Schweigen gebrochen, aber nicht erklärt, wie sie sich nach dem Ausschluss vom offiziellen Verbandstraining fit halten will.

Claudia Pechstein wünscht sich eine objektive Berichterstattung.
(Foto: dpa)
In einer Mitteilung auf ihrer Homepage nahm die gesperrte Olympiasiegerin auch nicht konkret Stellung zur WM 2004 in Hamar, wo ihr eine Schutzsperre wegen eines hohen Hämoglobinwertes gedroht haben soll. Dies hatte Harm Kuipers von der Medizinischen Kommission der Internationalen Eislauf-Union (ISU) am Montag bestätigt. Pechstein beteuerte erneut, niemals gedopt zu haben.
"Es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Wenn die ISU meint, die ihrige zurzeit in Szene setzen zu müssen, dann ist das natürlich ihr gutes Recht. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass die angeblich neuen Fakten einmal mehr nicht transparent sind", schrieb Pechstein, die wegen auffälliger Blutwerte bei der WM im Februar dieses Jahres ohne positiven Test für zwei Jahre gesperrt wurde.
Bleibt mir gewogen, denn ich habe nie gedopt!
Die fünfmalige Olympiasiegerin fügte hinzu, die zweite Seite der Medaille werde sie auf einer schon länger angekündigten Pressekonferenz vorstellen, die derzeit vorbereitet werde. Die Terminierung stehe kurz vor dem Abschluss. Bis dahin bitte sie um Geduld und eine objektive Berichterstattung. "Mein Glaube an die Gerechtigkeit ist mehr denn je ungebrochen. In diesem Sinne liebe Fans und Freunde des Eisschnelllaufs: Bleibt mir gewogen, denn ich habe nie gedopt!" schloss die 37-Jährige ihren Eintrag.
Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft hatte am Montag den Anti-Doping-Code der ISU umgesetzt, der mit dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) praktisch identisch ist. Demnach darf ein gesperrter Athlet auch nicht an Trainingsmaßnahmen eines Verbandes oder Vereins teilnehmen. Dagegen kann beim Internationalen Sportgerichtshof CAS im Eilverfahren eine Einstweilige Verfügung beantragt werden.
Der Einspruch gegen die Sperre soll ebenfalls in dieser Woche erfolgen, eine Entscheidung in der Hauptsache dürfte im Herbst erfolgen. Sollte Pechstein bis dahin allerdings nur privat trainieren dürfen, sinken ihre Chancen auf einen Olympia-Start 2010 in Vancouver unabhängig vom CAS-Urteil rapide.
Quelle: ntv.de, dpa