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Biedermann überzeugt Phelps mit WR zum 3. Gold

Im Sog von Superstar Michael Phelps hat Europameister Paul Biedermann über 200 m Freistil zwar eine Olympia-Medaille verpasst, mit Platz fünf und nationalem Rekord aber für einen Lichtblick der deutschen Schwimmer in Peking gesorgt. Der 22-Jährige aus Halle/Saale unterbot in 1:46,00 Minuten seine eigene Marke - gegen Phelps war er jedoch chancenlos.

Der US-Star sammelte mit seinem dritten Weltrekord nicht nur sein drittes Gold in Peking, sondern gehört nach seinem neunten Triumph nun zum erlauchten Kreis der erfolgreichsten Olympioniken. Er verdrängte Deutschlands Rekord-Olympiasiegerin Birgit Fischer von Platz fünf der ewigen Rangliste der erfolgreichsten Olympiasportler.

"Hat sehr viel Spaß gemacht"

Biedermann war "mit Platz und Zeit sehr zufrieden" - zumal er seine Bestzeit gegenüber den deutschen Meisterschaften von Berlin um 36 Hundertstelsekunden steigerte. "Das war das härteste Rennen meiner Karriere. Ich musste sofort alles geben und am Ende tat es richtig weh. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht", erklärte Biedermann, dem "am Start vor Aufregung die Knie geschlottert hatten".

Ein Sonderlob gab es von Örjan Madsen, Sportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV): "Paul hat sich intensiv auf Olympia vorbereitet und viel gequält. Das hat sich hier ausgezahlt."

Schnelle Entscheidung

Phelps schwamm allerdings erneut allen davon. Der 23-Jährige, der sich vor vier Jahren über diese Strecke noch dem Australier Ian Thorpe und Pieter van den Hoogenband (Niederlande) geschlagen geben musste, war in 1:42,96 Minuten neun Zehntel schneller als bei seinem WM-Triumph im März 2007 in Melbourne.

"Mein Ziel war es, möglichst schnell für eine Entscheidung zu sorgen. Das hat wunderbar geklappt", sagte Phelps. Der Südkoreaner Park Taehwan (1:44,85) und Landsmann Peter Vanderkaay (1:45,14) folgten schon mit deutlichem Abstand.

Phelps steht an Siegen damit auf einer Stufe mit Kunstturnerin Larissa Latynina aus der ehemaligen UdSSR, dem finnischen Leichtathleten Paavo Nurmi und seinen Landsmännern Carl Lewis (Leichtathletik) und Mark Spitz (Schwimmen), dessen Rekord von sieben Siegen auf einen Streich 1972 in München Phelps überbieten will.

Weltrekord durch Peirsol

Für den zehnten Weltrekord in Peking sorgte der US-Amerikaner Aaron Peirsol, der über 100 m Rücken seine eigene Bestmarke von den US-Ausscheidungen im Juli in 52,54 Sekunden um 35 Hundertstel unterbot. Auch bei den Frauen wiederholte Natalie Coughlin aus den USA ihren Erfolg von Athen 2004 (58,96). Kirsty Coventry aus Simbabwe, die Coughlin am Tag zuvor noch den Weltrekord weggeschnappt hatte, musste sich mit Platz zwei (58,96) begnügen.

Gold über 100 m Brust ging an die Australierin Leisel Jones (1:05,17). Europarekorde gab es durch die Britin Gemma Spooforth (59,38) als Vierte über 100 m Rücken und dem Russen Nikolai Skworzow (1:54,31) im Halbfinale über 200 m Schmetterling.

Quelle: ntv.de, Holger Luhmann und Jörg Soldwisch, sid

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