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Darts-WM vor faszinierendem Finale Phil Taylor droht der schottische Powercut

Phil Taylor während seines Halbfinals gegen Raymond van Barneveld.

Phil Taylor während seines Halbfinals gegen Raymond van Barneveld.

(Foto: imago/Action Plus)

Nach seinem Halbfinalcoup gegen Darts-Weltmeister Michael van Gerwen greift der Schotte Gary Anderson nach seiner ersten WM-Krone. Nur: Im Finale wartet mit Phil Taylor der Rekordweltmeister. Und der hat im Endspiel Großes vor.

Englisch-schottischer Bruderkampf im Hexenkessel Alexandra Palace: Die Darts-WM in London steht vor einem äußerst reizvollen Endspiel. Rekord-Weltmeister Phil "The Power" Taylor trifft im Kampf um seinen 17. Titel auf den starken Schotten Gary Anderson (ab 20 Uhr im Liveticker bei n-tv.de). Der "Flying Scotsman" setzte sich im Halbfinale überraschend, aber verdient gegen den amtierenden niederländischen Weltmeister Michael van Gerwen mit 6:3 durch. Anschließend ließ Taylor im Duell der Altmeister dem Niederländer Raymond van Barneveld mit 6:2 keine Chance.

Gary Anderson setzte sich im Halbfinale gegen den amtierenden Weltmeister Michael van Gerwen (r.) durch.

Gary Anderson setzte sich im Halbfinale gegen den amtierenden Weltmeister Michael van Gerwen (r.) durch.

(Foto: AP)

Im Halbfinalklassiker des 16-fachen Weltmeisters gegen den fünffachen Titelträger van Barneveld startete Taylor hochkonzentriert und ging schnell mit 2:0 Sätzen in Führung. Erst dann zündete "Barney": Der Niederländer steigerte seinen Punkteschnitt deutlich auf 103 (Taylor: 96) und schaffte den 2:2-Ausgleich. Taylor ließ sich von diesem Zwischenspurt aber nicht aus dem Konzept bringen. Er blieb ruhig und spielte sein Spiel. Van Barneveld versäumte es zu häufig, auf die hohen Vorlagen des Engländers eine Antwort zu finden.

Im achten Satz war van Barneveld mit sechs perfekten Darts in die Triple 20 auf dem Weg zum Neun-Darter. Doch der Niederländer verpasste nicht nur das perfekte Spiel, sondern auch den Satzgewinn. Mit seinem ersten Matchdart in die Doppel-20 machte der bei der Doppelquote klar überlegene Taylor (48,7 Prozent zu 36 Prozent) den 6:2-Sieg perfekt. Für das Endspiel kündigte "The Power" selbstbewusst an: "Ich will im Finale einen Neun-Darter werfen. Ich glaube, ich werfe morgen einen oder zwei."

Herausragende Doppelquote

Allerdings dürfte Finalgegner Gary Anderson ein wesentlich unbequemerer Gegner werden, als es van Barneveld war. Der 44-jährige Schotte zeigte gegen Titelverteidiger Michael van Gerwen eine extrem starke Leistung. In einem hochklassigen Spiel lag der "Flying Scotsman" zwar über weite Strecken im Punkteschnitt knapp hinter dem Holländer. Auch sein höchstes Finish im Match war mit 80 kaum der Rede wert. Dafür brillierte Anderson mit einer herausragenden Quote auf die Doppelfelder. Nach zwischenzeitlich 55 Prozent kam Anderson am Ende auf immer noch starke 50 Prozent.

Van Gerwen konnte mit nur 38 Prozent nicht mithalten. Seine Schwäche auf die Doppelfelder sorgte auch für den Knackpunkt des Spiels: Beim Stand von 3:3 vergab "Mighty Mike" vier Satzdarts zur Führung. Die holte sich stattdessen Anderson zum 4:3. Anschließend flog er davon. Auch ein 149er Finish von van Gerwen im neunten Satz brachte keine Wende mehr.

"Gary kann gewinnen"

"Ich habe nicht gut genug gespielt und seine Fehler nicht bestraft", sagte van Gerwen nach dem Halbfinale sichtlich niedergeschlagen im britischen Fernsehen. "Ich habe zu viele Dinge verpasst, vor allem die vier Darts, mit denen ich einen Satz in Führung hätte gehen können." Im Duell mit Taylor bescheinigt er Anderson nun gute Chancen: "Gary kann die Weltmeisterschaft gewinnen, wenn er so spielt. Aber wir werden sehen, was passiert."

Viele Experten, darunter auch der deutsche WM-Teilnehmer Max Hopp, hatten den 44-jährigen Anderson aufgrund seiner guten Leistungen im vergangenen Jahr bereits vor dem Turnier auf die Favoritenliste gesetzt. Schaut man auf die Titelstatistik, bleibt Taylor allerdings klarer Favorit.

Während sich der 54-jährige Engländer im Turnier immer wieder Aussetzer leistete, spielt der "Flying Scotsman" konstant auf einem extrem hohen Niveau, was sich auch bei den 180ern zeigte. Für Taylor stehen bislang 23 zu Buche - bei seinem Finalgegner sind es bereits 45.

 

Quelle: ntv.de, fma/cwo

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