Sport

Van Gerwen enttäuscht, aber fair Phil Taylor meldet sich zurück

Taylor ist der erste Titelträger der Champions League of Darts.

Taylor ist der erste Titelträger der Champions League of Darts.

(Foto: REUTERS)

Die Champions League of Darts hat ihren ersten Sieger. In einem einseitigen Finale besiegt Phil "The Power" Taylor den Weltranglistenersten Michael van Gerwen zum zweiten Mal in Folge deutlich.

Mit einem perfekten Turnier und seinem ersten Major-Titel seit November 2014 hat sich Phil Taylor eindrucksvoll zurückgemeldet und den Niederländer und Weltranglistenersten Michael van Gerwen deutlich in die Schranken gewiesen. Im Finale der "Champions League of Darts" im walisischen Cardiff, bei dem sich die besten acht Darter der Welt maßen, zeigte sich Taylor in bestechender Form und führt nach kurzer Zeit bereits mit 4:1 gegen den favorisierten van Gerwen. In einem weiteren Zwischensprint zog er auf 9:3 davon.

Der Modus der Champions League

Die Champions League of Darts wird im Modus "Best of 19 Legs" (Vorrunde) beziehungsweise "Best of 21 Legs"(Halbfinale/Finale) ausgetragen. Um ein Duell zu gewinnen muss der Spieler folglich zehn Legs gewinnen. Pro Leg - also Durchgang - müssen 501 Punkte von der Scheibe gespielt werden. Wer seine Vorgabe als Erstes "heruntergespielt" hat, gewinnt das Leg. Besonderheit: Das letzte getroffene Feld muss ein Doppel-Feld sein (äußerer Ring der Scheibe). Um 501 Punkte abzuspielen, benötigt man mindestens neun Pfeile. Schafft man dies, spricht man von einem 9-Darter oder einem pefektem Leg. Taylor hätte dies fast geschafft. Mit dem neunten Pfeil hätte er im Match gegen Robert Thornton die Doppel-12 für einen 9-Darter treffen müssen. Der Pfeil landete jedoch in einem anderen Feld.

Van Gerwen, der immer wieder Würfe auf das Doppel ausließ, erholte sich von diesem Rückstand nicht. Mit seinem ersten Match-Dart beendete Taylor das Endspiel und sichert sich den ersten Major-Titel seit drei Jahren und 100.000 Pfund Preisgeld (etwa 115.000 Euro). Nach seinem Finalsieg wandte Taylor sich an seine Fans: "Das ist fantastisch. Vielen Dank an die Fans, die mich hier wirklich sehr unterstützt haben. Das war ein Turnier mit den besten Spielern der Welt. Drei Spiele an einem Tag waren echt anstrengend. Ich hatte die Befürchtung, dass meine Energie nicht reichen und mir die Kraft ausgehen würde. Zum Glück ist das nicht passiert."

"Ich bin überglücklich"

Bereits am ersten Turniertag legte Taylor mit Siegen über Peter Wright (10:5 Legs) und van Gerwen (10:4) den Grundstein für seinen Erfolg bei der "Champions League of Darts". Nach dem deutlichen Sieg über van Gerwen sagte "The Power" gegenüber "Spox.de": "Ich bin überglücklich wie es gelaufen ist. Ich habe es geschafft, den Druck auf Michael hoch zu halten. Wenn du gegen ihn gewinnen willst, musst du genau das tun."

Im dritten Gruppenspiel ließ er Robert Thornton (10:2) keine Chance und verpasste einen Neun-Darter im vierten Leg denkbar knapp, mit dem letzten Dart auf die Doppel-12. Neben Taylor zogen van Gerwen, Gary Anderson und James Wade in das Halbfinale ein. Dort konnte Wade nicht an seine guten Leistungen des Vortages anschließen und verlor verdient mit 3:11 gegen den an diesem Wochenende übermächtigen Taylor.  Im anschließenden Match folgte van Gerwen mit einem am Ende sicheren Sieg (11:5) gegen Anderson Taylor ins Finale. Anderson war seine Turnier-Pause anzumerken: Immer wieder verpasste er die Triple-Felder deutlich.

Taylor gewann das Turnier, weil er neben einem hohen Score auch seine Sicherheit auf die Doppelfelder wiedergefunden hat. Insgesamt verlor er nur 14 Legs bis ins Finale und teilte sich seine Kräfte ein. Auch van Gerwen spielte über das gesamte Turnier sehr gute Darts, traf aber in den entscheidenden Momenten das Doppelfeld nicht. Bemerkenswert: Van Gerwen konnte in seinen beiden Partien gegen Taylor nur vier Legs bei eigenem Anwurf gewinnen. Dem Engländer gelang es, dies zu nutzen und die Domianz von van Gerwen brechen. Der Niederländer war zwar nicht glücklich, gratulierte aber fair: "Phil war der bessere Spieler, er hat an diesem Wochenende alle seine Matches gewonnen. Ich bin zwar von mir enttäuscht, aber du kannst auch nicht immer gewinnen. Vielleicht brauche ich einfach mal eine kurze Pause."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen