Sport

Olson erstes "Opfer" Platini beginnt UEFA-Umbau

Der neue UEFA-Präsident Michel Platini lässt beim Umbau der Führungsebene der Europäischen Fußball-Union keine Zeit verstreichen. Nur eine Woche nach der Wahl des Franzosen ist wie erwartet Generalsekretär Lars-Christer Olsson das erste "Opfer" des neuen Vorsitzenden. Der Schwede, enger Vertrauter des abgewählten Präsidenten Lennart Johansson, kam mit seinem Rücktritt am Donnerstagabend einer erzwungenen Demission voraus. Platini will die Geschicke und besonders das Alltagsgeschäft der UEFA stärker kontrollieren als sein Vorgänger und hat somit für Olsson keine Verwendung in seiner Administration.

Mit der Ernennung des neuen Generalsekretärs, der im Schatten des Präsidenten Platini deutlich weniger Einfluss haben wird als der für seine Fachkenntnis international anerkannte Olsson, ist nicht vor April zu rechnen. "Es wird zwei bis drei Monate dauern", teilte ein UEFA-Sprecher mit. Der Schotte David Taylor gilt als Platinis Wunschkandidat. Der Italiener Gianni Infantino, Direktor für Lizenzierungsverfahren und Rechtsangelegenheiten, führt nur vorübergehend als Interims-Generalsekretär die Geschäfte. Das UEFA-Exekutivkomitee dürfte wahrscheinlich auf seiner Sitzung am 17./18. April im walisischen Cardiff, bei der auch der Gastgeber für die Europameisterschaft 2012 bestimmt wird, die Wahl treffen.

Unterdessen gehen die Spekulationen über weitere einschneidende Maßnahmen Platinis weiter. Kritiker fürchten, dass der 51-Jährige mit einem ähnlich autokratischen Führungsstil wie sein "Ziehvater" Joseph Blatter den Weltverband FIFA regiert, nun die Geschicke der UEFA leiten will. Der ehemalige Weltklassespieler ruft die UEFA-Exekutive, zu der als deutscher Vertreter noch bis 2009 Platini-Freund Gerhard Mayer-Vorfelder gehört, am kommenden Freitag am Amtssitz in Nyon zusammen. Im Glaspalast direkt am Genfer See wird dann über die neuen Vizepräsidenten entschieden.

Ebenso soll Platini beim ersten Treffen nach dem Wahlkongress von Düsseldorf seiner "Regierung" angeblich eine Statutenänderung vorschlagen, die seinen Machtbereich erweitern würden. Diese müsste jedoch auch von einem Sonderkongress genehmigt werden. Ein außerplanmäßiges Treffen sei allerdings nicht geplant, hieß es bei der UEFA. Der nächste Kongress finde wie geplant im Januar 2008 in Kiew in der Ukraine statt.

Quelle: ntv.de

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