Platini: Keine EM in Deutschland Polen soll es alleine machen
12.12.2008, 10:30 UhrUEFA-Präsident Michel Platini hält nach Angaben der polnischen Tageszeitung "Dziennik" die Austragung der EM 2012 nur in Polen für möglich. "Die EURO 2012 kann das beste Turnier seit Jahren und eine große Chance für Euch sein", sagte der Präsident der Europäischen Fußball-Union.
Eine andere Sache sei die Situation in Kiew. "Wenn diese Stadt ihr Stadion nicht rechtzeitig baut, besteht die Möglichkeit, dass die EURO nur in Polen ausgetragen wird", sagte der UEFA-Chef. Die Redaktion veröffentlichte Auszüge aus dem Platini-Interview vorab.
Auf die Frage, ob Deutschland als Mitausrichter einspringen könnten, antwortete Platini laut "Dziennik": "Deutschland? Nur dann, wenn an der Stelle des Nationalstadions in Warschau im Juni 2012 immer noch Bagger stehen. Das ist aber eher unmöglich". In Warschau soll das Eröffnungsspiel, in Kiew das Finale stattfinden. Polen und die Ukraine hatten 2007 den Zuschlag für die Organisation des Turniers bekommen. Wegen Verzögerungen bei den Vorbereitungen drohte Platini beiden Staaten in diesem Frühling, die Entscheidung von damals zu ändern.
Polen zuversichtlich
Staat und Sport in Polen setzen bei der Organisation der EM aber weiter auf Co-Gastgeber Ukraine. "Polen und die Ukraine organisieren gemeinsam als Freunde die EURO 2012", sagte der Präsident des Polnischen Fußball-Verbandes (PZPN), Grzegorz Lato, der Polnischen Rundfunkagentur IAR.
Die Spiele fänden "mit aller Sicherheit" in diesen beiden Ländern statt, versicherte der Funktionär. Auch Sportminister Miroslaw Drzewiecki sieht dazu keine Alternative. Er verwies auf Fortschritte bei den Vorbereitungen im östlichen Nachbarland. Eine Umgehung der Ukraine wäre daher derzeit "nicht ernst", sagte Drzewiecki IAR.
Der ukrainische Verbandschef Grigori Surkis wies Platinis Aussagen zurück. Er habe ihn bisher für einen Menschen gehalten, der nicht "innerhalb von vier Wochen die Meinung ändert". Platini habe ihm noch im November gesagt, das Turnier finde nur in beiden Ländern gemeinsam statt. "Daher denke ich, dass er letzten Endes doch eine ausgewogene Meinung dazu hat", sagte Surkis nach Angaben der Agentur Interfax.
Quelle: ntv.de