Schild mit "Allez Opi-Omi" Polizei findet Frau nach Tour-Massensturz
30.06.2021, 17:56 Uhr
Bei dem Sturz wurden mehrere Fahrer verletzt.
(Foto: dpa)
Mit ihrem Schild, auf dem "Allez Opi-Omi" stand, löst eine Frau am Rande der Tour de France einen Massensturz aus. Dann verschwindet sie - bis jetzt. Die französischen Behörden melden, dass sie die Beschuldigte aufgespürt haben und sagen auch, woher sie kommt.
Die französische Polizei hat die Frau aufgespürt, die mit einem französischsprachigen Gruß an "Omi" und "Opi" am Wochenende einen Massensturz bei der Tour de France verursacht hatte. Die Verantwortliche sei formell identifiziert worden und werde in Polizeigewahrsam verhört, hieß es vonseiten der Ermittler. Sie soll französische Staatsbürgerin sein.
Die Frau war am Samstag bei der ersten Tour-Etappe in der Bretagne mit dem Rücken zum heranrasenden Feld auf die Straße getreten und hatte ein Schild mit der Aufschrift "Allez Opi-Omi" (etwa: Vorwärts Opi-Omi) in die Kameras gehalten. Der deutsche Fahrer Tony Martin an der Spitze des Feldes prallte in voller Fahrt in das Plakat, verlor die Balance und stürzte. Bei den Teilnehmern hinter ihm kam es zu einem Domino-Effekt und vielen Stürzen, mehrere Fahrer verletzten sich.
Seitdem suchte die Polizei die Unbekannte mit dem gelben Regenmantel, die sich nach dem Unfall vom Ort entfernt hatte. Wegen der Aufschrift auf dem Schild wurde vermutet, dass sie aus dem deutschsprachigen Raum stammt. Sie muss sich nun wegen "fahrlässiger Verletzung" von Radrennfahrern und der Missachtung der Sicherheitsvorschriften verantworten.
Pogacar gewinnt Zeitfahren
An diesem Mittwoch gewann derweil Titelverteidiger Tadej Pogacar das erste Einzelzeitfahren. Der Slowene benötigte für die 27,2 Kilometer von Changé nach Laval 32:00,83 Minuten und verwies den Schweizer Europameister Stefan Küng mit deutlichem Vorsprung auf den zweiten Platz. Das Gelbe Trikot trägt aber weiterhin Cross-Weltmeister Mathieu van der Poel (Niederlande), der rund eine halbe Minute auf Pogacar verlor.
Pogacar fuhr bei seinem Sieg 44 Sekunden schneller als sein Rivale Primoz Roglic, der allerdings noch von seinen Sturzverletzungen beeinträchtigt war. Der britische Ex-Sieger Geraint Thomas enttäuschte mit über einer Minute Rückstand. Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin ging nach seinen Stürzen nicht ans Limit und begnügte sich mit einer Zeit von 35:34 Minuten. Am Donnerstag wird die Tour mit der sechsten Etappe über 160,6 Kilometern zwischen Tours und Chateauroux fortgesetzt. Dabei könnten wieder die Sprinter zum Zug kommen.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP/dpa