Sport

Poker um TV-Rechte Premiere-Finanzierung unsicher

Der Poker um die TV-Rechte wird für die Vereine der Fußball-Bundesliga zu einer Zitterpartie. Vor allem die anhaltenden Probleme des Pay-TV-Senders Premiere gefährden das erklärte Ziel der Deutschen Fußball Liga (DFL), zumindest den Status quo mit rund 409 Millionen Euro jährlich zu halten. Aufgrund der weltweiten Finanzkrise scheinen sich aber auch andere Medien-Unternehmen beim erhofften Wettbieten deutlich zurückgehalten zu haben. Eine erneute Ausschreibungsrunde für einige Pakete ist offensichtlich notwendig, damit die TV-Einnahmen nicht sinken.

Zu Premiere gibt es für die Liga keine Alternative, aber der wichtigste Geldgeber der Liga hat die Finanzierung der TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga noch nicht unter Dach und Fach. Die wochenlangen Gespräche mit zwei Bankkonsortien hätten bisher noch kein Ergebnis gebracht, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Beteiligte. Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass Premiere nach wie vor an seinem allgemeinen Finanzierungskonzept arbeitet. "Das Konzept beinhaltet selbstverständlich auch die Ausgaben für die Bundesligarechte", sagte er. Premiere zahlt derzeit rund 205 Millionen Euro pro Saison.

Wenig Begeisterung ausgelöst

Die erste Enttäuschung war für die Bundesligisten bereits die geringe Anzahl der Nachfrager. Nur 19 Interessenten meldeten sich bis zur Frist am Freitag um 12 Uhr mit konkreten Angeboten, nachdem zunächst 39 Unternehmen die Unterlagen angefordert hatten. Eine Kommentierung lehnte die DFL ab. "Ich würde der Sache nicht dienen, wenn ich mich im laufenden Verfahren zu diesem Thema äußern würde", sagte Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball.

Aber nicht nur die niedrige Gesamtzahl, auch die Art und die Höhe der Angebote scheint bei der DFL wenig Begeisterung ausgelöst zu haben. Die Kabel-Unternehmen Unity Media und Kabel Deutschland sowie der US-Konzern Disney mit seinem Sportsender ESPN haben nach Angaben des "Handelsblattes" kein Interesse an Live-Rechten, so dass Premiere im Pay-TV-Bereich wieder konkurrenzlos wäre. Derzeit sichtet die DFL unter Leitung der Geschäftsführer Christian Seifert und Tom Bender die Unterlagen der Medien-Unternehmen.

Auch die Medien-Unternehmen leiden unter der Bankenkrise und damit unter Finanzierungsproblemen. Überraschende Investoren - so wie zuletzt Arena/Unity Media - kann es so nicht geben. Vor allem aber hat der schwer angeschlagene Pay-TV-Sender Premiere zu kämpfen. Denn auch die Banken, mit denen Premiere über ein Finanzierungskonzept verhandelt, haben größtenteils selber Probleme. Eine vage Hoffnung für die Liga ist, dass die News Corp. des Medien-Unternehmers Rupert Murdoch als größter Einzelaktionär Geld nachschießt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen