Verhandlung am Mittwoch Probleme für "Rüpel-Willi"
22.03.2004, 11:57 UhrTrainer Willi Reimann von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt muss sich wegen seines Wutausbruchs im Punktspiel der Hessen am vergangenen Samstag bei Borussia Dortmund (0:2) am Mittwoch in einer mündlichen Verhandlung vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verantworten. Der DFB-Kontrollausschuss unter dem Vorsitz von Horst Hilpert (Bexbach) fordert in seinem Strafantrag gegen Reimann ein Innenraum-Verbot für fünf Pflichtspiele und eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro. Der Coach hat diesem Antrag nicht zugestimmt.
Das DFB-Sportgericht unter dem Vorsitz von Dr. Rainer Koch (Poing) entschied sich auf Grund der grundsätzlichen Bedeutung des Falles für eine Verhandlung und gegen eine Entscheidung im schriftlichen Verfahren. "Die Vorwürfe gegen Willi Reimann, die sich aus der Meldung des Schiedsrichters und des vierten Offiziellen ergeben, enthalten einen gravierenden Tatvorwurf gegen den Trainer. Dafür gibt es bisher keinen einschlägigen Präzedenzfall in der Rechtssprechung des DFB-Sportgerichts. Deshalb liegt ein Fall grundsätzlicher Bedeutung vor, der im Rahmen einer mündlichen Verhandlung zu klären ist", erklärte Koch.
Reimann hatte den vierten Schiedsrichter Thorsten Schriever (Otterndorf) zwei Mal geschubst und mit seinem Angriff auf einen Unparteiischen für ein Novum in der 41-jährigen Bundesliga-Geschichte gesorgt. Rückendeckung erhielt der Eintracht-Coach von seinem ehemaligen HSV-Weggefährten Felix Magath. "Jetzt über einen Mann den Stab zu brechen, der den vierten Schiedsrichter geschubst hat - ich finde, man kann es auch übertreiben ", meinte der Trainer des VfB Stuttgart in der ARD. "Man sollte hier ein Auge zudrücken", meinte Magath.
Quelle: ntv.de