Sport

Zwei tote Pferde bei deutschem Sieg Protectionist schreibt Galopp-Geschichte

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Mit Protectionist gewinnt ein deutscher Galopperhengst den traditionsreichen Melbourne Cup in Australien. "Das ist ein unvergessliches Erlebnis", sagte Besitzer Christoph Berglar bei der Siegerehrung. Überschattet wird das Rennen vom Tod zweier Pferde.

Für Trainer Andreas Wöhler erfüllte sich ein Traum, Züchter und Mitbesitzer Christoph Berglar war überwältigt: Der vierjährige Hengst Protectionist hat Geschichte geschrieben und als erster deutscher Galopper den mit umgerechnet 4,3 Millionen Euro dotierten Melbourne Cup gewonnen. Nach dem Erfolg unter dem englischen Jockey Ryan Moore kannte die Begeisterung im deutschen Lager auf der Rennbahn Flemington keine Grenzen.

"Dieses Pferd ist zu allem fähig. Ich bin zum ersten Mal in Melbourne, und Protectionist hat es geschafft, den Melbourne Cup zu gewinnen. Ich kann es noch nicht glauben, bin völlig überwältigt. Das ist ein unvergesslicher Tag, den man nur einmal erlebt", sagte Berglar nach dem Sieg des Sohnes des legendären Deckhengstes Monsun. Protectionist verwies vor mehr als 100.000 Zuschauern nach 3200 Metern den Engländer Red Cadeaux und Who Shot Thebarman auf die Plätze zwei und drei und erhielt eine Siegprämie von 2,3 Millionen Euro.

"Unser Pferd ist ein ganz großer Steher"

Trainer Wöhler genoss den Sieg ebenfalls in vollen Zügen. "Wir haben überall auf der Welt große Rennen gewonnen. Doch die Atmosphäre hier in Australien ist einzigartig. Ich war einige Male im Urlaub und zu Rennen hier. Aber nun ein Teil dieser Prüfung zu sein, und auch noch zu gewinnen, davon konnte ich kaum träumen", sagte er und lobte Jockey Moore für seinen glänzenden Ritt: "Er hatte solch eine Geduld, obwohl er zunächst nicht die gewünschte Position bekam. Um die letzte Ecke hat Ryan den Hengst eingesetzt und dann auf der Geraden so richtig beschleunigt. Unser Pferd ist ein ganz großer Steher."

Protectionist war als 86:10-Mitfavorit in die Boxen eingerückt, lag zunächst aber im hinteren Teil des 22-köpfigen Feldes. Auf der Zielgeraden mussten sich die führenden Pferde aber dann schnell geschlagen geben. Protectionist kam immer besser ins Rennen, zog mit einer riesigen Beschleunigung 200 Meter vor dem Ziel an Red Cadeaux vorbei und siegte mit drei Längen Vorsprung. "Was für ein tolles Pferd. Wir haben sehr leicht gewonnen. Die schnelle Pace kam uns entgegen. Das ist ein ganz spezieller Moment für mich", sagte Siegreiter Moore.

Überschattet wurde der Sieg des deutschen Galoppers vom Tod zweier Pferde. Der japanische Favorit Admire Rakti und der einst von Deutschland nach Australien gewechselte Araldo waren nach Verletzungen nicht mehr zu retten. Admire Rakti war nach dem Rennen, das er als Letzter beendet hatte, zusammengebrochen. Die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun, eine Autopsie wurde von den lokalen Rennsportbehörden angeordnet. Der im Rennen siebtplatzierte Araldo hatte nach dem Rennen, irritiert durch eine Flagge im Publikumsbereich, nach hinten ausgeschlagen und sich dabei einen Beinbruch zugezogen. Er musste angesichts der Kompliziertheit des Bruches eingeschläfert werden.

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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