Windlotterie bei Skispringern Qualifikation abgebrochen
31.12.2007, 15:36 UhrDie Windlotterie hat Skispringern und Fans die Vierschanzentournee-Premiere der neuen Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen verdorben. Die Qualifikation auf dem 14, 5 Millionen teuren Neubau musste wegen ständig wechselnder Winde und somit ungleicher Bedingungen nach 17 von 74 Springern abgebrochen und auf Dienstagvormittag verlegt werden.
"Für heute ist Schluss. Wir haben keine Aussichten, dass wir den Durchgang heute noch durchbringen", sagte Walter Hofer, Renndirektor des Internationalen Skiverbandes FIS. Die Qualifikation soll zu einer noch festzulegenden Zeit am Dienstag vor dem um 13.45 Uhr angesetzten Springen ausgetragen werden. Die Springer des Deutschen Skiverbandes (DSV) kamen so zumindest pünktlich zur ihrer Silvesterfeier.
Erst recht kam Michael Uhrmann die Unterbrechung gelegen. "Ich habe muskuläre Probleme. Ich habe schon befürchtet, dass irgendwann der Einbruch kommt. Dass es jetzt ausgerechnet zur Tournee passiert, ist wirklich bitter", sagte der 29-Jährige. Uhrmann hatte sich im Februar bei der Nordischen Ski-WM in Sapporo einen Trümmerbruch im Fuß zugezogen und dadurch große Teile der Vorbereitung verpasst.
Somit bietet sich den Nachwuchsspringern Felix Schoft (Partenkirchen), Kevin Horlacher (Degenfeld), Erik Simon (Aue), Julian Musiol (Zella-Mehlis), Andreas Wank sowie dem erfahrenen Jörg Ritzerfeld (beide Oberhof) eine neue Chance. Die sechs DSV-Springer mussten bei miserablen Windbedingungen vom Bakken und wären chancenlos gewesen.
Lokalmatador Schoft hat sich ohnehin viel für seinen Heimauftritt vorgenommen. Der 17 Jahre alte deutsche Jugendmeister hatte die Schanze mit einem Satz auf 132 m offiziell eingeweiht.
"Natürlich ist es schade für die Fans, aber es ist auch eine vernünftige Entscheidung. Es freut mich besonders für den Nachwuchs, dass er eine erneute Chance erhält", sagte Herrmann Wehrle vom DSV.
Große Probleme hatten die Organisatoren auch mit dem neuen Anlaufspur-System Skiline. Aufgrund stark einsetzenden Schneefalls musste die Qualifikation bereits nach vier Springern erstmals abgebrochen und mit 45-minütiger Verspätung neu gestartet werden.
Bei Qualifiaktion und Springen am Neujahrstag sollte es keine Probleme geben, der Wetterbericht sagt nur leichte Bewölkung und keine Niederschläge voraus.
Thomas Bachmann und Lars Becker, sid
Quelle: ntv.de