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Frühjahrsklassiker abgesagt Rad-Monument muss Coronavirus weichen

Bisher suchen die Organisatoren verzweifelt nach einem Ersatztermin des Klassikers in Italien.

Bisher suchen die Organisatoren verzweifelt nach einem Ersatztermin des Klassikers in Italien.

(Foto: imago images / Mario Stiehl International)

Der Radsport leidet unter der Coronavirus-Krise: Das 100 Jahre alte Eintagesrennen von Mailand nach Sanremo ist abgesagt. Bisher ist der Frühjahrsklassiker nur in Kriegsjahren ausgefallen. Die Suche nach einem Ersatztermin gestaltet sich schwierig.

Den Radsport hatte die Coronavirus-Krise schon auf der Arabischen Halbinsel erreicht, jetzt ist auch ein Monument betroffen: Das über 100 Jahre alte Eintagesrennen von Mailand nach Sanremo ist abgesagt, die Ausbreitung des Virus in Norditalien lässt den geplanten Start am 21. März nicht zu. Findet der Weltverband UCI im dicht gedrängten Kalender 2020 keinen Ausweichtermin, ist das Aus für diese Saison besiegelt. Bislang war der Frühjahrsklassiker nur in den Kriegsjahren 1916, 1944 und 1945 ausgefallen.

Nach dem Abbruch der UAE Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten, bei der sich mehrere Fahrer mit dem Virus infiziert hatten, fiel auch die traditionelle Fernfahrt Tirreno-Adriatico vom 11. bis 17. März der Epidemie zum Opfer. Ebenfalls abgesagt wurde der Giro di Sicilia. Das teilte der Veranstalter RCS Sport am Freitag mit. Die italienischen Behörden verweigerten die notwendigen Genehmigungen für die Austragung der Rennen. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte Sportveranstaltungen bis zum 3. April verboten, es sei denn, sie fänden unter Ausschluss von Publikum statt oder es werde ein Mindestabstand zwischen Personen von mindestens einem Meter gewahrt. Das ist am Straßenrand der Radrennen nicht zu gewährleisten, auch das für Samstag geplante Rennen Strade Bianche fällt aus. In der Radsport-Nation Italien wird wohl erst beim Giro ab 9. Mai wieder auf Top-Niveau gefahren.

Aussichtslose Suche nach Ersatzterminen

Viele Teams hatten schon zuvor ihren Verzicht auf die kommenden Rennen erklärt, darunter die britische Ineos-Mannschaft, die niederländische Equipe Jumbo-Visma und die Spanier von Movistar. Das deutsche Team Bora-hansgrohe änderte seinen Kader für Paris-Nizza vom 8. bis 15. März, neben Sprinter Pascal Ackermann rückt auch der deutsche Meister Maximilian Schachmann ins Aufgebot. Rundfahrthoffnung Emanuel Buchmann befindet sich noch im Höhentrainingslager und steigt erst Anfang April bei der Baskenland-Rundfahrt wieder ins Renngeschehen ein.

"Wir hoffen, dass sich die Situation bis dahin entspannt", sagte Teamsprecher Ralph Scherzer. Als Ersatz für die abgesagten Rennen hat die Equipe nur den Grand Prix Monsere am Sonntag in Belgien ins Programm genommen, um unter anderem dem fleißigen Helfer Marcus Burghardt Wettkampfpraxis zu ermöglichen. Veranstalter RCS hofft, mit der UCI neue Termine für die ausgefallenen Rennen zu finden, vor allem für Mailand-Sanremo ein Unterfangen, was in einem Olympiajahr kaum gelingen kann. "Das ist sehr schade", sagte Bora-Sprecher Scherzer, "aber dafür wird man in dieser Saison keinen Ersatz finden."

Quelle: ntv.de, Cai-Simon Preuten, sid

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