Sport

Freies Training in Valencia Räikkönen am schnellsten

Der krasse Außenseiter Sebastian Vettel und Titelverteidiger Kimi Räikkönen haben der mit Spannung erwarteten Premiere auf dem neuen, eminent schnellen Stadtkurs von Valencia den Stempel aufgedrückt. Der Toro-Rosso-Pilot aus Heppenheim fuhr im ersten Training zum Großen Preis von Europa sensationell Bestzeit. Räikkönens Spitzenposition im zweiten Durchgang war dagegen keine Überraschung. Die befürchteten Unfälle blieben aus.

Vettel ließ völlig unerwartet die Favoriten aus den Top-Teams hinter sich. Der 21-Jährige kam auf dem 5,419 km langen Kurs am Hafen der spanischen Mittelmeer-Metropole auf Anhieb bestens zurecht und benötigte 1:40,496 Minuten. Am Nachmittag musste sich Vettel dann aber mit Rang 16 begnügen.

Zwei Sekunden unter Idealzeit

Räikkönen ließ es dagegen zum Auftakt als Siebter ruhiger angehen. Am Nachmittag drückte der finnische Ferrari-Pilot bei großer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit mächtig aufs Tempo. Mit seiner Tagesbestzeit von 1:39,477 Minuten fuhr er über eine Sekunde schneller als Vettel, blieb aber rund zweieinhalb Sekunden unter der am Computer simulierten Idealzeit. Sein brasilianischer Teamkollege Felipe Massa deutete als Zweiter und Fünfter das Potenzial der Roten auf dieser Strecke an.

Hamilton Fünfter

WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton stand seinen schärfsten Konkurrenten von Ferrari als Dritter und Fünfter kaum nach. Der Finne Heikki Kovalainen kam im zweiten McLaren-Mercedes auf die Ränge sechs und fünf. "Wir waren schnell und konstant im Renntrimm", meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Timo Glock, der Überraschungszweite von Ungarn, deutete als Siebter im zweiten Training erneut seine Qualitäten an. Der Toyota-Pilot aus Wersau wurde zudem 14. Nico Rosberg (Wiesbaden) bewegte sich im Williams-Toyota als Zehnter und Zwölfter konstant im Mittelfeld. Force-India-Fahrer Adrian Sutil (Gräfelfing) kam auf die Ränge 13 und 17. Weit hinter den Erwartungen blieb dagegen Nick Heidfeld als 16. und 18. und damit jeweils schlechtester Deutscher. "Ich hatte keine technischen Probleme, aber mit den Zeiten bin ich natürlich noch nicht zufrieden", sagte der BMW-Sauber-Pilot aus Mönchengladbach.

Der mit Spannung erwartete Auftakt verlief praktisch problemlos; die befürchteten Unfälle blieben aus. Der Brite David Coulthard musste als einziger seinen Red-Bull nach einem leichten Einschlag in einen Reifenstapel vorzeitig abstellen. Kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs führten drei Sicherheitsbeamte einen auf der Strecke laufenden Fan ab.

Vor dem zwölften Saisonlauf liegt Hamilton in der Fahrer-WM mit 62 Punkten vorn. Dahinter folgt das Ferrari-Duo Räikkönen (57) und Massa (54). Heidfeld ist mit 41 Zählern als Gesamtfünfter bester Deutscher.

Gedenken an Opfer in Madrid

Die Formel 1 hatte nach dem ersten Training der 153 Toten und 19 Verletzten der Flugzeugkatastrophe von Madrid gedacht. Piloten, Team- Mitglieder und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone versammelten sich mit Politikern im Fahrerlager zu einer Schweigeminute. Ecclestone kondolierte anschließend Valencias Bürgermeisterin Rita Brber. Auf den im Hafen ankernden Yachten heulten als Zeichen der Anteilnahme die Sirenen auf. In Spanien herrscht nach dem schweren Unfall am Mittwoch auf dem Flughafen Barajas noch bis Samstag Staatstrauer.

Elmar Dreher, dpa

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen