Doch noch Doping im Radsport?!? Razzia in Belgien
07.06.2007, 11:19 UhrIm Zuge einer Doping-Razzia gegen Radprofis und Betreuer in Belgien haben die Behörden des Landes verbotene Produkte gefunden und 13 Personen verhört. Dies erklärte ein Justizsprecher in Courtrai, ohne Namen zu nennen. Belgische Medien hatten zunächst berichtet, das belgische Profiradteam Quick Step um Weltmeister Paolo Bettini und Ex-Titelträger Tom Boonen sei betroffen.
"Es ist noch zu früh, um mitzuteilen, welche Personen betroffen sind und welche möglichen Verbindungen sie zu gewissen Radsport-Mannschaften haben", sagte Gerichtssprecher Tom Janssens auf einer Pressekonferenz. Nach seinen Angaben waren rund 40 Beamte am Donnerstagmorgen an einem Dutzend Hausdurchsuchungen in Flandern und Wallonien beteiligt.
Die Führung des Quick-Step-Teams hatte überrascht auf die ersten Berichte reagiert. "Ich bin auf dem Weg nach Paris. Ich weiß von nichts und kann deswegen nichts dazu sagen", erklärte Teamchef Patrick Lefevere. Sportdirektor Wilfried Peeters sagte, er sei nicht auf dem Laufenden und rief dazu auf, die Ruhe zu bewahren. Die niederländischen Quick-Step-Profis Addy Engels und Bram Tankink erklärten, sie seien nicht betroffen und wüssten nichts von den Durchsuchungen.
CSC vor Ausstieg
Unterdessen drohen dem dänischen CSC Team nun Konsequenzen aus der Dopingbeichte seines Besitzers Bjarne Riis. Medienberichten zufolge erwägt die Computerfirma CSC ihr eigentlich noch bis 2008 laufendes Engagement vorzeitig zu beenden.
"Ich weiß es nicht, aber ich denke, dass es dafür eine große Wahrscheinlichkeit gibt. Damit würde CSC für sein Image mehr tun, als sie in dänischen Kronen bezahlen können", sagte der frühere Geschäftsführer des Unternehmens, Asger Jensby, der Zeitung "Berlingske Tidende". Jensby hatte den Sponsorenvertrag mit dem Riis-Team unterzeichnet.
Der Tour-Sieger von 1996 hatte zugegeben, in seiner aktiven Zeit massiv gedopt zu haben. Neben EPO habe er auch mit Cortison und Wachstumshormonen manipuliert.
Quelle: ntv.de