Sport

Dopingaffäre um Claudia Pechstein Razzia um acht Uhr morgens

Das Bundeskriminalamt BKA hat im Zusammenhang mit der Affäre um die wegen Dopings gesperrte Eisschnellläufin Claudia Pechstein insgesamt 21 Durchsuchungen vorgenommen. Das bestätigte das Bundeskriminalamt.

Bestreitet, gedopt zu haben: Claudia Pechstein. An ihrer Sperre ändert das allerdings nichts.

Bestreitet, gedopt zu haben: Claudia Pechstein. An ihrer Sperre ändert das allerdings nichts.

(Foto: dpa)

Beamte der Münchner Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Dopingdelikte und des Bundeskriminalamtes BKA haben sowohl das Haus der wegen Dopings gesperrte Eisschnellläufin Claudia Pechstein als auch das von Teamchef Helge Jasch sowie dessen Arbeitsplatz in München durchsucht. Bei Pechstein klingelten die Beamten am Donnerstag gegen acht Uhr an der Haustür und suchten im Haus nach Hinweisen. Pechstein begrüßte zwar die Ermittlungen – und wahrscheinlich auch die Beamten -, sprach aber auch von einem "krassen Eingriff in die Intimsphäre".

Durchsucht worden seien auch die Geschäftsstelle der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft DESG, Mitarbeiter des Verbandes, der DESG angehörende Sportler sowie eine Arztpraxis wegen Verdachts, gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen zu haben. Ausgelöst worden waren die Ermittlungen durch Anzeigen der DESG und der Nationalen Anti-Doping-Agentur Nada gegen Unbekannt, durch die mögliche Hintermänner der Affäre Pechstein ermittelt werden sollen.

Heinze: Keine weiteren Dopingfälle

Pechstein war am 1. Juli durch den Eislauf-Weltverband ISU wegen auffälliger Blutwerte zu einer zweijährigen Sperre verurteilt worden, bestreitet aber jede Form des Dopings. Ziel der Durchsuchungen war es, dem Verdacht von Doping-Handlungen nachzugehen und mögliche Beweismittel zu sichern, teilte das BKA mit. Mit Unterstützung der Polizei in Berlin, Bayern und Thüringen konnten umfangreiche Unterlagen sichergestellt und eine Vielzahl von Verfahrensbeteiligte vernommen werden.

Unterdessen verwahrt sich Gerd Heinze, Präsident DESG, dagegen, dass es im deutschen Eisschnelllauf Doping-Verdächtigungen in zwei Fällen gebe. In einem Zeitungs-Bericht war unter Berufung auf Ermittlerkreise davon die Rede, dass es in der Datenbank des Weltverbandes ISU unter zwölf auffälligen Athleten auch zwei weitere deutsche Sportler gebe, bei denen erhöhte Retikulozyten-Werte gemessen wurden.

Genau wegen dieser Blutwerte, den Vorläufern der roten Blutkörperchen, war die fünfmalige Olympiasiegerin Pechstein von der ISU für zwei Jahre gesperrt worden. "Es gibt bei uns keine Erkenntnisse, wer so etwas behauptet hat und womit diese Behauptungen gedeckt sind", sagte Heinze. "Wenn es tatsächlich auffällige Werte bei deutschen Athleten gegeben hätte, dann hätte der Weltverband uns das mitteilen müssen."

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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