Torkamera und Chip im Ball Referees offen für Innovationen
09.10.2007, 16:25 UhrDie deutschen Profi-Schiedsrichter stehen technischen Innovationen wie dem Chip im Fußball oder Torkameras keinesfalls ablehnend gegenüber. "Für Dinge, die den Schiedsrichtern das Leben leichter machen, sind wir immer aufgeschlossen. Aber das ist nicht unsere Aufgabe, sondern die des Weltverbandes FIFA. Wir sind dafür", sagte der Vorsitzende des Schiedsrichter-Ausschusses des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Volker Roth, am Rande der turnusmäßigen Stützpunkt-Tagung von 40 Referees der 1. und 2. Bundesliga in Frankfurt/Main.
Auch Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel meinte: "Alles, was uns weiterhilft, ist gut. Der Chip im Ball wäre das Nonplusultra, aber er hat bei Tests in Italien und England noch nicht richtig funktioniert. Vielleicht ist man zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika soweit."
Bei der unter anderen von Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß geforderten Einführung einer Torkamera sieht Roth nicht die Gefahr zu vieler Spielunterbrechungen. "Der Schiedsrichter bekäme ein Signal auf seine Armbanduhr und könnte sofort auf Tor oder Nicht-Tor entscheiden, ohne das Spiel unterbrechen zu müssen", meinte Roth.
Selbstkritische Analyse
Bei der Aufarbeitung der ersten neun Spieltage wurden anhand von 40 Video-Szenen brisante Fälle in einer Fehleranalyse kritisch und selbstkritisch beleuchtet. Der eklatanteste Fall war der irrtümliche Platzverweis für den Koblenzer Matej Mavric durch Schiedsrichter Stefan Lupp am 30. September beim 2:2 des TuS Koblenz bei 1860 München.
"So etwas darf nicht passieren und ist unentschuldbar", sagte Lehrwart Strigel, der auch mögliche Konsequenzen nicht ausschloss. Strigel: "So etwas wird bestimmt nicht belohnt."
Quelle: ntv.de