Sport

Fachmann für Sanierungsfälle Reinhard Rauball im Porträt

Als Teamplayer und Fachmann für Sanierungsfälle hat sich Reinhard Rauball im deutschen Profifußball in den vergangenen 28 Jahren einen Namen gemacht. Die große Fußball-Bühne betrat Rauball in verantwortlicher Position erstmals 1979, als er mit 32 Jahren bei Borussia Dortmund als jüngster Vereinsboss der Bundesliga Geschichte schrieb.

In nur drei Jahren sanierte der Jurist erstmals die Westfalen. Auch in seiner zweiten Amtsperiode ab 1984 brachte er den maroden Klub (8,3 Millionen Mark Schulden) innerhalb von zwei Jahren wieder auf die Beine, um anschließend an den damaligen "Vize" Gerd Niebaum zu übergeben. Das Ende der Ära Niebaum/Meier ist bekannt, das Duo hinterließ Ende 2004 einen Schuldenberg in Höhe von 118,8 Millionen Euro. Wieder musste Rauball helfen, der am 14. November 2004 seine dritte Amtszeit als "Retter" bei der Borussia einläutete.

Rauball hat die Gabe, schnell und messerscharf zu analysieren. Er versteht es, zu argumentieren und ausgefeilt zu formulieren, und kaum jemand bewegt sich auf dem öffentlichen Parkett so sicher, beherrscht den Doppelpass mit den Medien so exzellent wie Rauball.

Justizminister für neun Tage

Diese Fähigkeiten verhalfen dem "Bossi des Sports" in juristischen Verfahren zu einigen spektakulären Erfolgen. So boxte er unter anderem die Sprinterin Katrin Krabbe im ersten Dopingverfahren frei, bewahrte Dynamo Dresden vor dem Zwangsabstieg aus der Bundesliga und Galatasaray Istanbul vor dem Ausschluss aus dem Europacup.

Für Schlagzeilen sorgte der 60-Jährige, als ihn der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement 1999 als Justizminister in sein Kabinett rief und ein formeller Fauxpas Rauballs Amtszeit schon nach neun Tagen beendete.

Viel Beachtung fanden auch sein Buch über den Bundesliga-Skandal, ein Kompendium über die Baader-Meinhof-Gruppe, seine Kommentare zu Grundgesetzen und sein Auftritt als Verteidiger in Parteispenden-Verfahren.

Quelle: ntv.de

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