Sport

DSV-Schwimmer schöpfen Hoffnung Rekordflut macht Mut

Paul Biedermann ist für Deutschlands Schwimmer der nacholympische Mut- und Muntermacher. Im Sog zweier Europarekorde des 22-Jährigen bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften lässt neben Routinier Thomas Rupprath mit seinem 75. nationalen Titel auch der Nachwuchs für die EM hoffen. Der Olympia-Fünfte Biedermann pulverisierte in Essen über 400 Meter Freistil in 3:34,98 Minuten den bisherigen Europarekord des Russen Juri Prilukow (3:37,58) und verfehlte die Weltbestmarke des Australiers Grant Hackett um nur 4/10 Sekunden.

"Das war ein sehr entspanntes Rennen", sagte Biedermann. "Die Zeit ist schön und gut, aber erst, wenn ich bei der EM neben den Top-Schwimmern bestehe, sehe ich mich bestätigt." Insgesamt vier Europarekorde und weitere acht deutsche Bestmarken werteten die Bilanz von Essen auf.

Steffen macht weiter

"Ich bin überrascht, welche Breite wir beim Nachwuchs haben", sagte der neue Bundestrainer Dirk Lange mit Blick auf die EM in Rijeka/Kroatien vom 11. bis 14. Dezember. Für den 45-Jährigen zählt jedoch nicht die weniger bedeutende Kurzbahn-Saison, sondern einzig die Langbahn-WM im Juli 2009.

"Wir werden in Rom noch kleine Brötchen backen. 2010 sollten wir bessere Chancen haben", blickte Lange realistisch voraus. Dabei kann er auch auf die noch pausierende Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen zählen, die ihre Karriere bis 2012 fortsetzen will. Hingegen gab Antje Buschschulte ihren endgültigen Rücktritt bekannt.

Rekord mit Ansage

In Essen beteiligte sich auch der erst 18-jährige Marco Koch an der Rekordwelle und setzte über 200 m Brust neue nationale Maßstäbe. Der Darmstädter verbesserte erst im Vorlauf und dann im Finale den deutschen Rekord und steigerte in 2:06,57 Minuten seine Leistung vom Weltcup am 11. November in Stockholm um insgesamt 3,01 Sekunden. Koch hatte bereits zuvor nach seinem Rekord über 100 m Brust eine neue Bestmarke über die längere Distanz angekündigt.

Auch Steffen Deibler, sein Bruder Markus, Daniela Samulski und Jan Wolfgarten glänzten mit deutschen Rekorden. Über 100 m Freistil verbesserte Steffen Deibler seine Bestmarke in starken 46,67 Sekunden gleich um 56/100 und sicherte sich den dritten Titel nacheinander über diese Strecke. Samulski verbesserte vor heimischem Publikum den Rekord der fehlenden Janine Pietsch über 50 m Rücken in 26,89 um 3/100 Sekunden.

Über 1500 m Freistil unterbot Wolfgarten in auch international wertvollen 14:34,24 Minuten die Bestmarke von Paul Biedermann um 2,46 Sekunden. Wegen einer Schulterverletzung muss Wolfgarten um die EM- Teilnahme bangen. Der 18-jährige Markus Deibler verbesserte in 1:55,69 Minuten über 200 m Lagen Ruppraths Rekord um 72/100 Sekunden.

Mit 31 Jahren sicherte sich der ewig junge Rupprath seine Titel 74 und 75. Der Rostocker bleibt über 100 m Lagen in Deutschland ohne Konkurrenz. Über 100 m Schmetterling musste sich Rupprath allerdings strecken, um in starken 50,34 vor Steffen Deibler (50,74) zu bleiben. "Eigentlich ist das ja eine Frechheit, dass mir diese Leistung mit so wenig Training gelungen ist, und bei Olympia ist so wenig gelaufen", sagte Rupprath nach seinem 13. Strecken-Titel.

Quelle: ntv.de

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