Geständnis unter Schock Ricco gibt Eigenblutdoping zu
08.02.2011, 20:15 UhrAls Radsprofi Riccardo Ricco während der Tour de France 2008 beim Dopen erwischt wurde, prangte an seinem Rad ein "No Dope"-Aufkleber. Nach Ablauf seiner Sperre bereute er den Epo-Missbrauch als "großen Fehler" und kündigte die Rückkehr eines sauberen Ricco an. Doch der soll nun erneut Doping zugegeben haben.

Rückfälliger Doper: Riccardo Ricco steht vor einer neuerlichen Sperre wegen Sportbetrugs. Sein Sohn heißt Alberto - zu Ehren des gedopten Toursiegers Alberto Contador.
Radprofi Riccardo Riccò soll laut "Gazzetta dello Sport" bei einem Klinikaufenthalt eine Eigenbluttransfusion gestanden haben. Der 27-Jährige, der wegen Dopings bei der Tour de France 2008 für 20 Monate gesperrt worden war, war am Sonntag in kritischem Zustand in ein Krankenhaus in Modena gebracht worden. Dort habe er angeblich gestanden, "an sich selbst eine Transfusion von Blut vorgenommen zu haben, das er 25 Tage im Kühlschrank gelagert hatte". So zitierte die italienische Sportzeitung einen behandelnden Arzt.
Unter Schock habe Riccò vor dem Mediziner, der Erste-Hilfe-Maßnahmen vornahm, seiner Freundin von dem Vorfall erzählt. Wie der Arzt berichtete, hatte der Profi vom Team Vacansoleil Angst wegen der "schlechten Aufbewahrung des Blutes, das er sich zurückinjiziert hatte".
Riccò hatte sich nach Angaben seines Vaters schon am Samstagabend unwohl gefühlt. Wegen Fiebers und Bauchschmerzen fuhr er schließlich am Sonntagmorgen in ein Krankenhaus. In einer ersten Reaktion sprachen die Ärzte von Nierenversagen und einer Lungenembolie.
Die Staatsanwaltschaft in Modena hat eine Untersuchung eingeleitet und die medizinischen Unterlagen angefordert. Im Falle einer erneuten Doping-Verurteilung droht dem Fahrer eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren. Auch das nationale Olympische Komitee Coni hat schon ein Verfahren eröffnet, wie auf der Coni-Homepage mitgeteilt wurde.
Quelle: ntv.de, dpa