Ski alpin / Weltcup Riesch auf Platz drei
15.12.2007, 17:19 UhrDas zweite Podium der Saison für Maria Riesch, drei Karriere-Bestleistungen und alle fünf Starter in den Punkterängen: Angeführt von Rang drei durch Vorzeigefahrerin Riesch bei der Weltcup-Abfahrt in St. Moritz hat der Deutsche Skiverband (DSV) das bisher kompletteste Ergebnis des Weltcup-Winters verbucht. Den Glanzpunkt setzte einmal mehr die Partenkirchenerin Riesch, die beim Sieg der Schwedin Anja Pärson in der Schweiz ihre Zugehörigkeit zur Weltelite untermauerte. Mit ihrem bislang mit Abstand besten Abfahrts-Resultat fuhr zudem die 20-jährige Oberstdorferin Gina Stechert als Zwölfte erstmals in die erweiterte Weltspitze der schnellsten Disziplin vor. Beim Abfahrts-Triumph des Österreichers Michael Walchhofer im italienischen Gröden holten überraschend alle drei DSV-Starter Weltcup-Punkte.
"Ein Podium ist immer super und ich freue mich", sagte Riesch nach dem zwölften Podestplatz ihrer Karriere. Die 23-Jährige musste nur der siebenmaligen Weltmeisterin Pärson und der Amerikanerin Lindsey Vonn den Vortritt auf die ersten beiden Stufen des Siegertreppchens lassen. Trotz ihrer dritten Top-5-Platzierung in den vergangenen fünf Rennen war Riesch aber nicht hundertprozentig zufrieden. "Im Großen und Ganzen habe ich die Kurven gut erwischt, aber die eine oder andere Passage hätte ich vielleicht noch ein bisschen besser fahren können", sagte Riesch, nachdem sie ihren fünften Sieg zwar um 0,33 Sekunden verpasst, sich aber auf Platz vier im Weltcup-Gesamtklassement vorgeschoben hatte. Dieses führt weiterhin die Österreicherin Marlies Schild (343 Punkte) vor ihrer Teamkollegin Nicole Hosp (339), Pärson (283) und Riesch (264) an.
Zu Gute kam Riesch, dass das Rennen wegen Schneemangels vom französischen Val d'Isre bei Bilderbuchwetter auf eine ihrer Lieblingsstrecken verlegt worden war. "Das ist irgendwie ein Gesetz der Serie. Ich bin jetzt zum dritten Mal Dritte hier. Es ist gut für den Kopf, wenn man weiß: Hier kann ich gut fahren." Eine prima Fahrt erwischte auch Gina Stechert. "Der zwölfte Platz ist hervorragend. Das ist ihr bestes Ergebnis in einem Abfahrts-Weltcup, und das zeigt einen klaren Aufwärtstrend", sagte Damen-Trainer Mathias Berthold.
Bester DSV-Starter im italienischen Gröden war der Obermaiselsteiner Johannes Stehle, der als 17. sein bestes Weltcup-Resultat einfuhr. "Heute war eine von den Fahrten, wo man schnell ist und nicht denkt, dass man so schnell ist", meinte Stehle. Außer ihm fuhren Stephan Keppler (Ebingen) als 30. und erstmals auch Andreas Strodl (Partenkirchen) auf Rang 25 Weltcup-Zähler ein. Nach der Nullnummer der deutschen Speedherren am Freitag im Super-G, war auch Cheftrainer Christian Scholz froh. "Wir sind sehr zufrieden, da können wir drauf aufbauen."
Für Sieger Walchhofer war es ein ganz besonderer Erfolg. Nach Kitzbühel, Wengen, Garmisch, Val d'Isere und Bormio durfte er sich auch endlich als Sieger der mit 75 000 Euro dotierten Abfahrt auf der Saslong feiern lassen. "Ich bin überüberglücklich. Ich habe bis zum Schluss um den Sieg gefightet", gestand der 32-Jährige, der den neuen Gesamt-Weltcup-Führenden Didier Cuche aus der Schweiz und den Überraschungs-Dritten Scott Macartney (USA) auf die Plätze zwei und drei verwies.
Von Christian Kunz und Emil Gast, dpa
Quelle: ntv.de