Der ehemalige Box-Weltmeister Graciano Rocchigiani will seine Biografie schreiben lassen und darin kriminelle Hintergründe des Profi-Geschäfts aufdecken. Er wolle Dinge erzählen, "die noch nie öffentlich angesprochen wurden", sagte Rocchigiani in der Tageszeitung "Die Welt" und fügte hinzu: "Es passieren Sachen im Boxen, die mit dem Sport nichts zu tun haben. Teilweise geht es zu wie bei der Mafia."

Der 42 Jahre alte Berliner wolle berichten, "wie da bestochen wird, dass da Kokain-Partys veranstaltet werden". Im Boxen werde betrogen "von Hacke bis Nacke", sagte Rocchigiani und kündigte "ein Rachebuch" an. Für den ehemaligen Champion steht fest, "dass einige jetzt Muffensausen bekommen". Das Buch soll im Herbst erscheinen.

Rocchigiani, der vor vier Jahren eine 297-tägige Gefängnisstrafe wegen Körperverletzung und Fahrens ohne Führerschein verbüßt hat, möchte in Zukunft Kinder trainieren und "selbst einen Weltmeister herausbringen".

Von Wladimir Klitschko, der am 22. April in Mannheim gegen IBF- Weltmeister Chris Byrd kämpft, hält Rocchigiani nicht viel. "Der war keiner und wird auch keiner mehr", sagte er.