Proteste beim Fackellauf Rogge ist "sehr besorgt"
07.04.2008, 08:40 UhrNach den anti-chinesischen Protesten während des Olympischen Fackellaufs am Sonntag hat sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) "sehr besorgt" gezeigt. Die Führung in Peking hat die Proteste in London unterdessen scharf verurteilt.
"Ich bin sehr besorgt über die internationale Situation und das, was in Tibet passiert", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge in Peking in einer Rede vor der Vereinigung Nationaler Olympischer Komitees. "Der Fackellauf ist zur Zielscheibe geworden. Das IOC hat ernste Sorge zum Ausdruck gebracht und ruft zu einer schnellen, friedlichen Lösung in Tibet auf."
Rogge betonte, "Gewalt egal aus welchem Grund" sei nicht mit den Werten des Fackellaufs und der Olympischen Spiele vereinbar. Allerdings sehe er auch weiterhin "keine Bewegung hin zu einem allgemeinen Boykott" der Spiele im Sommer.
Chaotische Szenen
Bei dem Fackellauf durch die Straßen Londons war es am Sonntag zu teils chaotischen Szenen gekommen. Sicherheitskräfte brachten das Olympische Feuer vorübergehend in einem Doppeldecker-Bus in Sicherheit, als etwa 100 Demonstranten gleichzeitig versuchten, sich der Fackel zu bemächtigen. An einem anderen Punkt griffen Demonstranten die Flamme mit einem Feuerlöscher an. Die Polizei nahm mindestens 35 Menschen fest.
Am Montag soll das Olympische Feuer durch Paris getragen werden, bevor es über den Atlantik nach San Francisco geflogen wird. Nach dem Willen der chinesischen Regierung soll die Fackel im Juni auch durch die zuletzt von Unruhen erschütterte Provinz Tibet getragen werden.
Peking spricht von Missetaten
Die Störungen in der britischen Hauptstadt seien "abscheuliche Missetaten" tibetischer Separatisten, sagte ein chinesischer Olympia-Sprecher der staatlichen Agentur Xinhua zufolge. Allerdings hätten neben Tibetern auch viele Briten ihren Unmut zum Ausdruck gebracht.
Quelle: ntv.de