Deutscher Schultis verunglückt Roma holt 1. Dakar-Etappe
02.01.2010, 21:13 UhrDer Spanier Juan "Nani" Roma gewinnt im BMW X3 des hessischen X-Raid-Teams den Auftakt zur Rallye Dakar 2010. Überschattet wird die erste Wertungsetappe durch einen Unfall des deutschen Piloten Mirco Schultis, bei dem eine Zuschauerin getötet wird.
Roma, 37 Jahre alt und 2004 Dakar-Sieger auf dem Motorrad, fuhr auf der ersten sportlichen Entscheidung bei Cordoba einen Vorsprung von 2:07 Minuten auf seinen Landmann Carlos Sainz im favorisierten VW Touareg heraus. Auch im letzten Jahr gewann ein X-Raid-BMW den südamerikanischen Auftakt.
Vorjahressieger Giniel de Villiers aus Südafrika und sein deutscher Co-Pilot Dirk von Zitzewitz erreichten nach einem verhaltenen Start in einem weiteren VW Touareg mit einem Rückstand von 4:31 Minuten Platz fünf. Rekordsieger Stéphane Peterhansel (sechsmal auf dem Motorrad, dreimal im Mitsubishi Pajero) aus Frankreich fuhr im zweiten BMW X3 auf Platz drei.
In der Motorrad-Wertung setzte der Franzose David Casteu auf seiner Sherco das erste Ausrufezeichen. Auf dem letzten Prüfungsabschnitt schnappte er dem Franzosen Cyril Despres (KTM), Dakar-Sieger von 2007, um drei Sekunden den Auftaktsieg vor der Nase weg. Der Spanier Marc Coma, der als Vorjahressieger mit seiner KTM als erstes Fahrzeug auf die Schotterpiste musste, erreichte mit einem Rückstand von zwölf Sekunden den dritten Tagesplatz.
Zuviel Wasser auf der Strecke
Die erste sportliche Wertung musste um 52 auf 199 Kilometer verkürzt werden, weil die im ersten Abschnitt geplanten Wasserdurchfahrten wegen Hochwassers nicht passierbar waren. Der große argentinische Enthusiasmus bei der Südamerika-Premiere 2009 hat sich bei der zweiten Auflage in Buenos Aires etwas gelegt. Sprach der Veranstalter im letzten Jahr noch von mehr als 500.000 Zuschauern beim offiziellen Start, so tummelten sich diesmal am Neujahrsabend "nur" 300.000 Fans am berühmten Obelisken auf der Avenida 9 de Julio im Herzen der argentinischen Hauptstadt.

Hummer-Fahrer Robby Gordon fuhr zum Auftakt der Spitze hinterher.
(Foto: AP)
362 Fahrzeuge, damit 177 weniger als 2009, rollten diesmal in Buenos Aires von der Startrampe. Unter ihnen war auch der amerikanische Motorsport-Exzentriker Robby Gordon mit seinem gewaltigen Hummer. Der letztjährige Dakar-Dritte belegte an seinem 40. Geburtstag nach einem unfreiwilligen Ausflug in die argentinische Pampa mit einem Rückstand von 4:48 Minuten den sechsten Platz.
Schultis verliert Kontrolle
Überschattet wurde der sportliche Dakar-Auftakt durch einen Unfall des Deutschen Mirco Schultis, der mit seinem Auto in eine Zuschauergruppe raste und dabei mehrere Menschen verletzte. Eine 28-jährige Frau erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen. Schultis sei auf dem Weg in die Stadt Córdoba in einer Kurve mit seinem Rennauto von der Straße abgekommen, berichteten mehrere Medien.
Drei der Opfer seien schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden, ein Zuschauer soll sich in Lebensgefahr befinden. Die Organisatoren teilten mit: "Die Helfer haben sich schnell um die Verletzten gekümmert, die danach mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen wurden."
Seit ihrer ersten Auflage 1978 hat die berüchtigte Rallye bereits 56 Todesopfer gefordert. Im vergangenen Jahr starben der französische Motorradfahrer Pascal Terry sowie zwei Peruaner in einem Transportfahrzeug.
Quelle: ntv.de, dpa/sid