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Grand Prix in Monaco Rosberg plant Großes

Nico Rosberg kennt Monaco wie seine der Westentasche - und das hat sich bei der Qualifikation zum Großen Preis im Glücksspielparadies ausgezahlt. Der in Wiesbaden geborene, aber im Fürstentum aufgewachsene und lebende Williams-Fahrer war Schnellster des deutschen Formel-1-Quartetts. Der Lohn: Beim fünften Saisonlauf wird Rosberg vom fünften Platz aus die Hatz durch die Häuserschluchten in Angriff nehmen. "Daran könnte man sich wirklich gewöhnen", kommentierte er strahlend die Tatsache, dass er sowohl Nick Heidfeld (Mönchengladbach) im BMW-Sauber) als auch Ralf Schumacher (Kerpen/Toyota) und Adrian Sutil (Spyker/Gräfelfing) hinter sich lassen konnte.

Gleich nach seiner rasanten Fahrt trat der 21-Jährige verbal jedoch auf Bremse. "Fünfter, Sechster oder Siebter wäre ganz in Ordnung. Hauptsache ins Ziel und Punkte sammeln." Von einem Podestplatz zu reden -seinem ersten in seiner zweiten Saison - sei aber übertrieben, betonte der zuletzt beim Europa-Auftakt in Spanien Sechstplatzierte.

In Monte Carlo kommt nun aber der Heimspiel-Faktor hinzu. Seit einem Jahr hat er dort seine erste eigene Wohnung, ein Ein-Zimmer-Appartement im neuen Stadtteil Fontvielle. Nur einen Katzensprung entfernt liegt der Kurs. "Man steht auf, geht zur Arbeit, ein bisschen Formel 1 fahren in seiner Stadt - das ist schon cool", so der Renn-Twen in seiner typisch locker-lässigen Art. Vom Glamour rund um das prestigeträchtigste Rennen bekommt Rosberg aber wenig mit. "Der Spaß steht an diesem Wochenende nicht im Vordergrund. Angesichts der vielen Termine überwiegt eindeutig die Arbeit", versicherte er.

Und die will er auch den fünften Saisonlauf bestmöglich erledigen und den jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen. Williams hat für die ganz spezifischen Bedingungen auf dem 3,340 Kilometer langen Stadtkurs wie die meisten Teams ein neues Aerodynamik-Paket entwickelt. Zudem wird in Monte Carlo erstmals mit den superweichen Reifen gefahren.

Nach bislang vier WM-Läufen hat Rosberg schon mehr Punkte als in der gesamten Vorsaison geholt. Vor Monaco liegt er mit fünf Zählern auf dem achten Gesamtrang; 2006 wurde er mit vier Zählern in seinem Premierenjahr WM-17. "Ich will schon wesentlich weiter vorne landen", meinte er.

Sollte es tatsächlich wie prognostiziert regnen, könnte Rosberg in seiner Wahlheimat, wo er als knapp Sechsjähriger auch sein erstes Formel-1-Rennen live vom Boot seine Vaters Keke Rosberg (Weltmeister 1982) erlebt hatte, einen weiteren Sprung nach vorne machen. "Der Williams-Toyota liegt ganz gut im Regen", sagte er.
Von Elmar Dreher, dpa

Quelle: ntv.de

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