800-Meter-Bestmarke fällt in Berlin Rudisha läuft Weltrekord
22.08.2010, 22:00 UhrEin Jahr nach den Usain-Bolt-Festspielen mit zwei Weltrekorden auf der blauen Bahn des Berliner Olympiastadions sorgt der Kenianer David Rudisha für das nächste Highlight. Über 800 Meter knackt er beim Istaf den 13 Jahre alten Weltrekord von Wilson Kipketer. Aber auch die fünf deutschen Sieger werden in Berlin gebührend gefeiert.

Der neue Weltrekordler über 800 Meter heißt David Rudisha, ist 21 Jahre alt und kommt aus Kenia.
(Foto: dpa)
Der Kenianer David Rudisha hat beim Internationalen Stadionfest in Berlin (Istaf) für den sportlichen Höhepunkt gesorgt. Über 800 Meter stellte der 21-Jährige einen neuen Weltrekord auf. In 1:41,09 Minuten verbesserte der 21 Jahre alte Rudisha die 13 Jahre alte Bestmarke von Wilson Kipketer (Dänemark) um 2/100 Sekunden.
"Fantastisch. Ich bin sehr glücklich darüber, der schnellste 800-Meter-Läufer der Welt zu sein", sagte der Kenianer. "Heute wusste ich, dass es mein Tag werden würde. Ich habe hart trainiert und das Wetter war gut. Ich habe dem Tempomacher gesagt, er solle die erste Runde unter 49 Sekunden laufen. Er hat seine Arbeit gut gemacht. Auch die Menge war großartig." Seine bisherige Jahresweltbestleistung und persönliche Bestzeit hatte bei 1:41,51 Minuten gelegen.
Rudisha hat seine Bestzeiten sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. 2007 fiel der ehemalige Junioren-Weltmeister mit seinem Sieg beim Meeting in Zürich zum ersten Mal auch bei den Senioren auf. 2008 und 2010 gewann er jeweils die Afrika-Meisterschaft. Die bislang größte Enttäuschung seiner Karriere war das Halbfinal-Aus bei der Berliner WM vor einem Jahr. Rudishas Vater Daniel holte bei den Olympischen Spielen 1968 Silber mit der 4 x 400-Meter-Staffel. Den bislang letzten Weltrekord beim Istaf hatte der Marokkaner Hicham El Guerrouj 1999 auf der selten gelaufenen 2000-Meter-Strecke aufgestellt.
Semenya siegt und dankt
Beim 800-Meter-Rennen der Frauen kehrte Caster Semenya ein Jahr nach ihrem WM-Triumph in Berlin mit einem neuerlichen Sieg ins Olympiastadion zurück. Semenya lief in 1:59,90 Minuten zum ersten Mal nach ihrem Comeback eine Zeit unter zwei Minuten.
Bei der WM 2009 hatte die 19 Jahre alte Südafrikanerin im Olympiastadion den Titel über 800 Meter geholt, anschließend wurden jedoch Zweifel an ihrer Weiblichkeit laut. Erst nach einem Geschlechtstest und einer elfmonatigen Wartezeit erhielt sie im Juli ihre Starterlaubnis zurück. "Es ist toll, wieder in Berlin zu sein. Ich danke allen Menschen in Deutschland, dass sie mich hier so empfangen haben", sagte Semenya.
Sieg und Ständchen für Obergföll
Aus deutscher Sicht besonders erfreulich waren die fünf Heimsiege in Berlin. Speerwerferin Obergföll übertraf mit 67,57 Metern ihre Saison-Bestweite und bot den 50.000 Zuschauern an ihrem 29. Geburtstag eine perfekte Show. Die gratulierten mit einem Geburtstagsständchen.
Lokalmatador Robert Harting stand ihr kaum nach und dominierte die Diskus-Konkurrenz mit 68,24 Metern nach Belieben. Für weitere deutsche Siege sorgten Hochspringerin Ariane Friedrich (1,97 Meter), Weitspringer Christian Reif (8,06 Meter) und Hammerwerferin Betty Heidler (75,35 Meter).
Quelle: ntv.de, dpa