Radprofi Jan Ullrich wird derzeit nicht vom Glück hofiert. Entgegen der vorherigen Zusage sagte der Merdinger die am Mittwoch in Spanien beginnende Murcia-Rundfahrt ab. Erneute Knieprobleme hindern den Straßen-Olympiasieger daran, wieder ins aktive Renngeschehen einzusteigen.

Bereits im Vormonat hatte der 28-Jährige über die Probleme als Folge von zu hartem Krafttraining geklagt und sein Trainingslager in Südafrika unterbrochen.

"Wenn ich ganz normal trainiere, geht es. Die Schmerzen treten nur unter Rennbelastung auf", sagte Ullrich, der statt des Fluges nach Spanien eine weitere Untersuchung an der Uniklinik Freiburg vorzog. Die erneuten Schwierigkeiten hatten sich nach der Rückkehr aus dem Trainingslager unter südlicher Hemisphäre bei ersten Fahreinheiten unter kalten Witterungsbedingungen eingestellt.

Als Alternative zu Murcia sind Team-Telekom-Pressesprecher Olaf Ludwig zufolge "sowohl die Teilnahme am Etappenrennen Tirreno-Adriatico als auch Paris-Nizza auszuschließen".

Wann der Toursieger von 1997 wieder an einem Rennen teilnimmt, ist derzeit ungewiss. Fest steht, dass Ullrich in diesem Jahr so früh wie noch nie in die Saison gestartet ist. Im Januar hatte der Straßenweltmeister an der Katar-Rundfahrt teilgenommen und war danach wieder ins Trainingslager nach Südafrika gefahren.

Ullrich, der bei der Murcia-Rundfahrt auf den Erzrivalen Lance Armstrong sowie den umstrittenen Italiener Marco Pantani treffen sollte, steht vielleicht vor seiner größten Herausforderung. In diesem Jahr scheint er bislang so hart trainiert zu haben, wie von angeblichen oder tatsächlichen Experten gefordert. Und wird gleich bestraft.

Allerdings hat inzwischen auch Armstrong laut der spanischen Nachrichtenagentur EFE die Rundfahrt wegen Magenproblemen abgesagt.