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Gravierende Folge fürs Turnier? Russen-Bann in Wimbledon droht zu eskalieren

Heiliger Court, unheilige Diskussion.

Heiliger Court, unheilige Diskussion.

(Foto: imago images/Shutterstock)

Der Ausschluss von Sportlerinnen und Sportlern vom legendären Tennis-Turnier in Wimbledon zieht immer weitere Kreise. Nun wird über gravierende Konsequenzen nachgedacht. So könnten etwa die Weltranglistenpunkte reduziert oder komplett gestrichen werden.

Mitte April verkündeten die Organisatoren der legendären All England Championships in Wimbledon, dass man aufgrund des Ukraine-Krieges russischen und belarussischen Tennispielern- und Spielerinnen die Teilnahme am Grand Slam sowie den prestigeträchtigen Vorbereitungsturnieren in Queens und Eastbourne untersagen wird. Eine Entscheidung, die heftig diskutiert wurde und nun eine empfindliche Strafe nach sich ziehen könnte.

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Der Dachverband des Herren-Tennis ATP verurteilte den Ausschluss russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten von den englischen Rasen-Turnieren bereits mehrfach, nun soll man über ernsthafte Konsequenzen nachdenken. Im Raum steht, dass man die Anzahl der Weltranglistenpunkte reduziert oder gar vollkommen auf eine Vergabe von Zählern für das Ranking verzichtet. Das berichtet die englische Zeitung "Daily Mail".

Auch der Spielerrat soll dieser Maßnahme demnach zugestimmt haben. In diesem Fall würden wohl vor allem die Vorbereitungsturniere auf Wimbledon Probleme bekommen. Während der Grand Slam mit einem Preisgeld von insgesamt 46 Millionen Euro über mehr als genug Strahlkraft verfügt, dürften die Stars Eastbourne oder Queens eher meiden und stattdessen die Rasen-Turniere in 's-Hertogenbosch (ATP und WTA), Stuttgart (ATP), Halle (ATP), Berlin (WTA), Bad Homburg (WTA) oder Madrid (ATP) aufsuchen.

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Auf dem Weg zu einer endgültigen Entscheidung sind aber wohl noch einige Hürden zu nehmen. Unter anderem strebt die ATP wohl an, ihre Handlungen mit der WTA abzustimmen. Die Frauen-Tour hat sich ebenfalls getroffen und soll darüber nachdenken, rechtliche Schritte gegen die britischen Turniere einzuleiten. Gegenwind gibt es derweil vom britischen Politiker Chris Bryant, dem Vorsitzenden der parteiübergreifenden Parlamentsgruppe zum Thema Russland: "Die Männertour benimmt sich erschreckend. Es ist, als hätten sie nicht gehört, was in der Ukraine passiert, oder es wäre ihnen egal", so Bryant laut "Telegraph".

Und weiter: "Die ATP muss sich umschauen und einschätzen, wie der Rest der Welt außerhalb ihrer Blase sie sehen wird, weil sie Wimbledon für die Unterstützung der Ukraine sanktioniert hat." Worte, die angesichts der Reaktionen des Gros der Sportwelt zutreffen, die ATP steht in ihrer Meinung zumindest in der Tenniswelt allerdings nicht alleine da. Stars wie Rafael Nadal, Alexander Zverev, Novak Djokovic oder Roger Federer kritisierten den Ausschluss bereits öffentlich.

Quelle: ntv.de, tno/sport.de

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