Zuschauer aus Halle geworfen Russische Fans provozieren Eklat bei der Judo-WM
10.05.2023, 15:45 Uhr
Russische Judoka dürfen nur als "neutrale" Athleten bei der WM in Katar starten.
(Foto: IMAGO/Kyodo News)
Bei der Judo-WM in Katar kommt es zu einem Eklat: Russische Anhänger weigern sich partout, ihre Militärsymbole abzunehmen. Daraufhin fliegen sie aus der Halle.
Wegen des Tragens russischer Militärembleme ist eine Zuschauergruppe bei der Judo-WM in Doha/Katar aus der Halle geworfen worden. Das gab der Weltverband IJF bekannt. Die Betroffenen hätten zuvor die Aufforderung nicht befolgt, ihre Abzeichen zu entfernen, teilte die IJF der Nachrichtenagentur AFP mit. Drei Zuschauer trugen das Sankt-Georgs-Band, dieses wird von vielen Ukrainern als Symbol der russischen Aggression angesehen. Das gestreifte Bändchen ist in einigen europäischen Ländern verboten.
Die Internationale Judo-Föderation (IJF) hatte Sportlern aus Russland und Belarus trotz des anhaltenden Angriffskrieges auf die Ukraine Grünes Licht für den WM-Start gegeben, unter der Bedingung, dass diese als neutrale Einzelsportler antreten und eine Hintergrundprüfung bestehen. Zum Check gehörte unter anderem die Sichtung von Social-Media-Interaktionen hinsichtlich pro-russischer Kriegspropaganda. Die zugelassenen Sportlerinnen und Sportler müssen ohne Landesflagge und -hymne antreten.
Am Sonntag waren acht Mitglieder der russischen Delegation ausgeschlossen worden, darunter allerdings keine Sportlerin und kein Sportler. Die Ukraine boykottiert die Weltmeisterschaften wegen der Zulassung der russischen Athletinnen und Athleten. Der Deutsche Judo-Bund (DJB) hatte zuvor seine Teilnahme an den Weltmeisterschaften bekräftigt. Dies erfolge auch in Übereinstimmung mit der Linie des Innenministeriums, das den Start von deutschen Athleten auch bei der Teilnahme von russischen und belarussischen Athleten zur Vermeidung von Nachteilen in der Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele fördere, hatte der DJB mitgeteilt.
Allerdings, betonte der deutsche Verband, hätte man sich vor dem Hintergrund der "eindeutigen Kriegssituation mit dem Aggressor Russland und der schwierigen Überprüfung der Positionierung russischer und belarussischer Athleten hinsichtlich der russischen Invasion (...) ausdrücklich eine andere Entscheidung seitens des Internationalen Olympischen Komitees und in der Folge von der Internationalen Judo-Föderation gewünscht, um ein Zeichen gegen diesen Angriffskrieg zu setzen, den der DJB auf das Schärfste verurteilt".
Quelle: ntv.de, esc/sid